Fortuna Düsseldorf Fortuna gewinnt packendes Westderby

Mit dem 3:1 über den MSV Duisburg verteidigen die Düsseldorfer die Tabellenführung. Torhüter Raphael Wolf pariert einen Strafstoß und scheidet später verletzt aus.

Benito Raman schießt das 3:0 und erzielt damit seinen ersten Treffer im Fortuna-Dress.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Heimspiele von Fortuna Düsseldorf waren in den vergangenen beiden Spielzeiten nicht dafür bekannt, den eigenen Anhang in Verzückung zu versetzen oder zumindest für zufriedene Gesichter zu sorgen. Im Herbst 2017 wirkt es so, als wäre dies ewig her. Beim 3:1 (2:0)-Sieg im Westderby gegen den MSV Duisburg bot aber nicht nur die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel, der zwischen 1996 und 2000 für den Gegner tätig war, wieder einmal ein wahres Spektakel — wie schon beim 3:2 gegen Union Berlin oder dem 2:2 gegen Braunschweig. Aber auch der Aufsteiger hatte großen Anteil daran, dass die 41 764 Zuschauer eine zu keinem Zeitpunkt langweilige Partie sahen. Mit dem siebten Dreier im neunten Saisonspiel behauptete die Fortuna zudem die Tabellenführung vor Duisburgs Mitaufsteiger Holstein Kiel.

Rouwen Hennings köpfte nach 2 Minuten Fortuna Düsseldorf zur 1:0 Führung.

Foto: Christof Wolff

36 Jahre hat der MSV nicht mehr in Düsseldorf gewonnen. Und bereits nach sechs Minuten deutete sich an, dass die „Zebras“ mindestens ein weiteres werden warten müssen. Auf Vorlage des flinken Benito Raman, der diesmal zunächst auf der linken Außenbahn agierte, köpfte Rouwen Hennings (2.) zur frühen Führung für die Fortuna ein. Kapitän Oliver Fink (6.) erhöhte durch das Abfälschen eines Schusses von Jean Zimmer wenig später auf 2:0.

Fortuna Düsseldorf gewinnt gegen MSV Duisburg
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Doch die Duisburger schüttelten sich nur kurz und brachten die Fortuna-Defensive gleich mehrfach in Verlegenheit. Torhüter Raphael Wolf parierte aber sowohl den Kopfball von Dustin Bomheuer (8.) als auch den von Moritz Stoppelkamp geschossenen Foulelfmeter (12.), den er selbst verschuldete, in hervorragender Manier.

Nach 20 Minuten beruhigte sich die Begegnung etwas, die Fortuna hatte trotz einiger Lücken in der Abwehr die Kontrolle inne und kam durch Florian Neuhaus (25.) und Zimmer (27./36.) zu weiteren Gelegenheiten. Vor allem mit dem schnellen Umschaltspiel des Tabellenführers hatte der Aufsteiger aus der Nachbarstadt immer wieder Probleme. Kurz vor der Pause kamen die Gäste dann noch einmal zu einer guten Chance. Der Freistoß von Stoppelkamp verfehlte das Ziel nur knapp.

Im zweiten Durchgang war es der MSV, der den besseren Start erwischte. Stanislav Iljutcenko (49.) und der für den überforderten Ex-Fortunen Tugrul Erat eingewechselte Enis Hajri (51.) verbuchten die ersten halbwegs gefährlichen Möglichkeiten nach der Pause. Völlig kurios wurde es eine Minute später, als die „Zebras“ vier Mal innerhalb von drei Sekunden (!) den Pfosten trafen. Zunächst sprang der Ball nach einem Hajri-Schuss an den linken und dann an den rechten Innenpfosten, im Nachsetzen scheiterte Iljutcenko doppelt am Aluminium.

Fortunas Antwort gab Benito Raman, der nach feinem Zuspiel von Hennings auf und davon eilte und nach 55 Minuten das 3:0 und damit seinen ersten Treffer im Fortuna-Dress erzielte. Doch wie schon in der ersten Hälfte präsentierte sich die Düsseldorfer Abwehr nach einem eigenen Tor plötzlich inkonsequent im eigenen Strafraum und ermöglichte Stoppelkamp den Anschlusstreffer (57.), der absolut verdient war, weil der MSV niemals aufsteckte.

Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Fortuna musste nach einer Stunde den angeschlagenen Schlussmann Wolf durch Tim Wiesner ersetzen. Wolf, der seit Wochen Michael Rensing vertritt, war in Hälfte eins an den eigenen Torpfosten gerauscht und hatte sich bei einer missglückten Rettungsaktion gegen Iljutcenko ein zweites Mal am Kopf wehgetan.

Der starke Raman verpasste nach 64 Minuten die Entscheidung. Auch der für den Mann des Tages eingewechselte Takashi Usami (73.) konnte die Spannung nicht aus dem Spiel nehmen. Die Duisburger blieben bis zum Schluss bemüht, richtig gefährlich wurde es in den Schlussminuten für Tim Wiesner und die Fortuna-Abwehr aber nicht mehr.