Fortuna Düsseldorf Fortuna hält dem Dauerdruck nicht stand

Die Funkel-Elf verliert in Ingolstadt, weil sie sich vor dem Tor des Gegners zu harmlos verhält. Raman muss verletzt raus, Sobottka kassiert die fünfte Gelbe Karte.

Foto: Christof Wolff

Ingolstadt. So ein bisschen fehlte es an allem. Zweikampfstärke, Tempo, Ideen und Präzision — vor allem in der ersten Hälfte. Trotz einer Steigerung nach dem Seitenwechsel kassierte Fortuna Düsseldorf am 14. Spieltag die zweite Saisonniederlage und verlor dadurch auch die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga an Holstein Kiel.

„Wir haben sehr viele Fehlpässe und zu langsam gespielt. Auch die Zwischenräume haben wir nicht richtig gesucht und dementsprechend nicht gefunden. Dadurch sind wir immer wieder unter Druck geraten“, sagte Cheftrainer Friedhelm Funkel nach dem 0:1 (0:1) beim FC Ingolstadt, der sich seinerseits nach schwachem Saisonstart mit nun vier Siegen in Folge und 16 Punkten aus den vergangenen sechs Spielen im oberen Tabellendrittel zurückmeldet. Nach rund einem halben Dutzend guter Chancen erzielte Alfredo Morales (45.) das Tor des Tages für die „Schanzer“, die von Beginn an das Spiel diktierten.

Fortuna verliert in Ingolstadt und die Tabellenführung
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Auch wenn Spieler und Trainer der Fortuna unisono die Steigerung im zweiten Abschnitt betonten, war es doch letztlich ein gebrauchter Tag für die Düsseldorfer. Der angeschlagen ins Spiel gegangene Benito Raman musste mit einer Blessur in der Kniebeuge bereits vor der Pause vom Feld, und Marcel Sobottka sah in einer hektischen Schlussphase die fünfte Gelbe Karte. „Das ist ein Zeichen, dass du als Trainer — trotz Bereitschaft des Spielers — letztlich lieber selbst die Entscheidung treffen solltest, ob jemand spielt“, erklärte Funkel mit Blick auf den Einsatz Ramans. „Und dass Marcel irgendwann im Eifer des Gefechts die fünfte Gelbe Karte kassieren wird, lässt sich nicht vermeiden. Aber auch das werden wir wegstecken.“

Nach einer kompletten Hälfte ohne echte Torchance und mit kaum sichtbarer offensiven Wirkung, erhöhte die Fortuna nach der Pause endlich den Druck. Doch nur in den ersten 15 Minuten des zweiten Durchgangs waren die Bemühungen zielstrebig. Die beste Chance vergab Jean Zimmer (58.), der nach tollem Diagonalpass von Adam Bodzek allein vor Örjan Nyland auftauchte, jedoch an diesem scheiterte.

Dass nach drei Spielen ohne dreifachen Punktgewinn nun Unruhe aufkommt, erwarten Spieler und Trainer nicht. Funkel verweist — ebenso wie in den Wochen an der Tabellenspitze — auf die gesteckte Zielsetzung, die da Platz eins bis sechs lautete. „Da sind wir seit dem ersten Spieltag und immer noch dabei“, sagte Funkel.

Trotz der Tiefe im Kader machte sich in Ingolstadt aber vor allem das Fehlen von Kapitän Oliver Fink als Lenker und Kaan Ayhan als wichtige Figur im Spielaufbau bemerkbar. „Kaan ist unser sicherster Aufbauspieler. Aber er war nicht dabei und wir müssen abwarten, ob er gegen Dresden wieder spielen kann, weil er noch leicht verletzt ist“, sagte Fortunas Cheftrainer.

Funkel hat mit Blick auf die Personallage durchaus viel Arbeit vor sich in dieser Woche — auch wenn er nicht zugeben würde, dass diese vielleicht mehr ist als in so manch anderer im bisher erfolgreichen Saisonverlauf. Die Fortuna und ihr Trainer werden alles daransetzen, damit all die Elemente, die in Ingolstadt (überwiegend) fehlten, im kommenden Heimspiel gegen Dresden wieder zu sehen sind.