Fortuna hat gelernt, Rückschläge wegzustecken

Weiterhin ist jeder Punkt wichtig für die Mannschaft von Trainer Norbert Meier.

Düsseldorf. In den ersten sechs Spielen dieser Saison ist für Fortuna sehr viel schief gelaufen. Ein Gegentreffer 13 Minuten vor Schluss — wie am Sonntag beim 2:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück — hätte bei der Mannschaft in der damaligen Situation garantiert eine andere Reaktion ausgelöst als es jetzt nach dem zwischenzeitlich unverdienten Ausgleich der Niedersachsen der Fall war. So ist es schon erstaunlich und schwierig zu erklären, warum die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf derzeit nur wenig erschüttern kann.

„Die Jungs haben nach dem Ausgleich nicht ängstlich weitergespielt oder sich hinter dem Unentschieden versteckt“, sagte Fortunas Trainer Norbert Meier nicht ohne Stolz nach dem Last-Minute-Erfolg. „Wir wollten unbedingt gewinnen. Und wie wichtig das für uns alle war, zeigt auch, wie sehr sich die Mannschaft und die Führung des Vereins über die drei Punkte gefreut haben.“ Der Trainer war beim zweiten Treffer von Sascha Rösler wie eine Tarantel von der Trainerbank aufgesprungen und hatte den Jubel so richtig genossen. Und der Vorstand war nach dem Schlusspfiff fast geschlossen auf dem Rasen, um den Spielern zu gratulieren.

Ob das auch der Fall gewesen wäre, wenn es bei einem fast schon „normalen“ 1:0 geblieben wäre, ist fraglich. Denn das späte Siegtor ist auch ein Spiegelbild der Stimmung in der Mannschaft, sich von nichts und niemandem unterkriegen zu lassen. Dabei hatte sich Norbert Meier während der 90 Minuten noch sehr über die mangelhafte Chancenverwertung seiner Mannschaft geärgert, die den Sieg schon wesentlich früher hätte klar machen können.

Das beste Beispiel lieferte Maximilian Beister, der von Rösler auf die Reise geschickt 60 Meter allein auf das Tor der Gäste zulief und dann an VfL-Torwart Tino Berbig scheiterte. „Maxi hat das Tempo rausgenommen, und der Torwart wurde immer größer“, sagte Fortunas Trainer und nahm den U 20-Nationalspieler in Schutz. „Ich mache ihm keinen Vorwurf, aber es zeigt auch, dass er noch viel lernen muss.“

Dennoch bekommt der 20-Jährige immer wieder eine Chance, sich zu bewähren. Seine vier Saisontore sind ja auch kein Zufall. Meier ist jedenfalls sehr froh, dass die Leihgabe des Hamburger SV über das Saisonende noch ein Jahr bleibt. „Er macht eine großartige Entwicklung durch.“ Man werde noch viel Freude bei der Fortuna an ihm haben, glaubt Meier.

Gute Argumente für eine Verlängerung des Vertrages über das Saisonende hinaus lieferte Sascha Rösler am Sonntag. Nicht nur die beiden Tore sprechen für den diesmal als alleinige vorderste Spitze aufgebotenen 33-Jährigen. Wie er seine Kollegen in Szene setzt und mit seinen Ecken und nun erstmals auch mit einem Freistoß für Torgefahr sorgt, macht Rösler eigentlich unersetzlich für die junge Mannschaft.