KFC Uerdingen Beister wird für den KFC zum Matchwinner

Der 27-Jährige entscheidet das Heimspiel des KFC gegen Fortuna Düsseldorf just als seine Gegenspieler nicht mehr mit ihm rechnen.

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Der Magen hatte in der Nacht auf Sonntag noch rumort. Maximilian Beister war daher im Heimspiel gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf nicht so frisch und fit wie sonst. Ruhepause also für den früheren Bundesligaprofi — oder doch ein Einsatz? KFC-Trainer Stefan Krämer entschied, den 27-Jährigen dennoch aufzustellen. Und diese Entscheidung sollte sich beim 1:0-Sieg gewinnbringend auszahlen. Beister war Hauptdarsteller in der Szene, als die Weichen für den sechsten Saisonerfolg in Folge gestellt wurden. Es lief die 38. Minute. Der aufgerückte Christopher Schorch prallte mit einem Düsseldorfer 25 Meter vor dem Strafraum zusammen, ging mit einem Schrei zu Boden. Ein Pressschlag entwickelte sich. Der Ball flog in hohem Bogen über die verdutzte Düsseldorfer Abwehrreihe hinweg in die Gefahrenzone. Dort lauerte Beister, und wenige Momente später lag der Ball schon im Tor — 1:0. „Da war dieser Pressschlag. Ich merke, wie die Gegner abschalten und nehme den Ball mit. Ich habe einfach schnell reagiert“, sagte Beister. Hellwach im richtigen Moment — es sollte schließlich reichen für drei Punkte.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Ex-Bundesligaspieler für die Krefelder den Unterschied gemacht hat. Beim 4:2 gegen Oberhausen ging er mit zwei Treffern voran. In Aachen führte er die Entscheidung mit einem Kunstschuss herbei. In Essen leitete er in der Nachspielzeit die Wende ein. Aus 0:2 wurde ein 2:2. Immer ist er mit seinem Tempo, der engen Ballführung, dem Auge für seine Mitspieler und seinen Geistesblitzen eine Bedrohung für die gegnerische Abwehr.

Zu greifen ist er kaum. Auszuschalten auch nicht. Acht Treffer lautet seine Torbilanz seit dem Winter, in sieben von elf Spielen war er erfolgreich. Auch Kapitän Mario Erb lobte das Gespür in der entscheidenden Situation vor dem 1:0: „Wie Maxi das macht, ist schon überragend.“ Dem KFC war es durch diesen Streich gelungen, trotz einer im Vergleich zu den Vorwochen eher durchschnittlichen Darbietung einen weiteren wichtigen Sieg im Aufstiegsrennen einzufahren. Einen „Arbeitssieg“, wie Beister ihn nannte: „Wir waren etwas zu passiv, haben aber nichts anbrennen lassen.“

Das ist ein Gütesiegel, das Spitzenmannschaften auszeichnet. Nicht immer schön spielen, sich auch mal schwer tun, aber erfolgreich sein. Erb: „Solche Spiele dann für uns zu entscheiden ist auch eine Qualität. Hauptsache wir haben die drei Punkte.“

Und Trainer Stefan Krämer befand: „Ich gestehe der Mannschaft auch mal eine schwächere Halbzeit zu. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.“