Fortuna: Im Tor steht ein Michael
Fussball: Aber ob der in Braunschweig den Nachnamen Melka oder Ratajczak trägt, ist noch völlig offen.
Düsseldorf. Mit einem Buchstaben benannte Fragen liegen schon seit Jahren im Trend. Deshalb weiß Fortuna-Trainer Norbert Meier auch sofort Bescheid, als er auf die "T-Frage" angesprochen wird.
Es geht darum, wer für den Fußball-Regionalligisten am Samstag im Duell mit Eintracht Braunschweig (14 Uhr, Stadion an der Hamburger Str.) das Tor hüten wird: Michael Melka oder Michael Ratajczak. "Ich entscheide mich kurzfristig", sagt Meier. Möglicherweise erst kurz vor der Begegnung. Er wolle die restlichen Trainingseinheiten abwarten, sagt er.
Entscheiden muss er sich wohl zwischen Aberglaube und Erfahrung. Hört er auf Ersteres, spielt Ratajczak. Der 26-Jährige machte zwar gegen Dortmund (4:0) eine unsichere Figur, gewann aber seitdem an Sicherheit und ist Teil der drei Spiele dauernden Siegesserrie (Emden/2:1, Wolfsburg/3:0). Wenn man es so will, kam mit Ratajczak der Umschwung nach den Pleiten in Lübeck und Ahlen. Der vier Jahre ältere Melka hatte aber bisher in der Saison überzeugen können und war die klare Nummer eins.
Der 1,95-m-Mann machte bis zu seiner Verletzung 30 Saisonspiele und war seinerseits mitverantwortlich für die Siegesserie zu Beginn der Saison. Jetzt ist er wieder fit und pocht auf sein Recht als Stammtorwart. Aber nicht nur in diesem Fall muss sich Meier entscheiden.
Olivier de Cock scheint nach seiner Genesung wieder eine Alternative für die Außenposition in der Abwehrreihe zu sein, und Stürmer Kenan Sahin ist nach abgelaufener Rot-Sperre wieder dabei. "Beide sind im Kader", sagt Meier nur knapp. Soll heißen: Sie fahren heute mit nach Braunschweig und sollen mithelfen, den Aufwärtstrend beizubehalten.
Ob sie nun Bälle tragen oder ins Braunschweiger Tor schießen. Letzteres sollte der Fortuna unbedingt gelingen, denn nur mit einem Sieg geht es weiter um den Aufstieg in die 2. Liga.
Die gesicherte Teilnahme an der neuen 3. Liga soll dazu die nötige Lockerheit geben. "Es ist doch fantastisch gelaufen für uns nach den Rückschlägen. Andere Traditionsklubs müssen nach unten schauen und haben dadurch einen größeren Druck", so Meier.
Beispielsweise Gegner Braunschweig, das als Zwölfter mit zwei Punkten Rückstand auf die Qualifikationsplätze um den Klassenerhalt kämpft und die miese Hinrunde wettmachen muss. Doch bei all den gefallenen und zu treffenden Entscheidungen vermeidet Meier ein Wort auffallend bemüht: "Aufstieg" nimmt er nicht in den Mund. Da wird es wohl höchste Zeit für eine "A-Frage".