Fortuna mit Herz und viel Risiko

Taktische Umstellung ebnet den Weg zum Sieg. Bis zum Schlusspfiff bleibt es spannend.

Düsseldorf. Es war eine kurzfristige Entscheidung, die Norbert Meier erst am Sonntag vor dem Anpfiff getroffen hatte. Die taktische Umstellung auf eine Dreierkette barg viel Risiko, weil die Mannschaft das nicht im Training einstudiert hatte.

„Nach vorne ist der Plan aber völlig aufgegangen“, sagte Fortunas Trainer nach dem 2:1 gegen Union Berlin. „Dass wir aber diverse Probleme in der Rückwärtsbewegung hatten, kam nicht ganz unerwartet. Aber das Risiko sind wir bewusst eingegangen.“

Wenn die Außen so offensiv wie am Sonntag Thomas Bröker und Andreas Lambertz auftreten, musste die Defensive in Probleme kommen, die sie aber mit etwas Glück und viel Einsatz überstand. „Mit dieser offensiven Ausrichtung haben wir sofort die Zuschauer auf unsere Seite gebracht“, sagte Meier.

Mit der Kurskorrektur, die dank des Vorsprungs nach der Pause möglich war, wurde aus dem spektakulären Spiel der ersten Hälfte eine taktische Begegnung in der zweiten. „Mit der Viererkette standen wir viel sicherer und haben dann souverän gewonnen“, erklärte Assani Lukimya. „Man hat gesehen, dass wir wieder top-motiviert sind und die Blockade raus ist.“

Gedanken an die kommende Woche und das schwere Spiel in Fürth macht sich zumindest der Trainer noch nicht. „Das war heute ein wichtiger Schritt, um die Saison eventuell um noch ein paar Tage zu verlängern“, sagte Norbert Meier, der froh war, dass seine Mannschaft sich nicht „leise weinend“ dem Schicksal und dem Rest der Saison ergeben habe. „Die Jungs haben ein Zeichen gesetzt.“

Um so erstaunlicher, weil erneut Jens Langeneke und Johannes van den Bergh passen mussten und auch Torwart Robert Almer nicht mitwirken konnte. „Das zeigt, wie wichtig es ist, allen Spielern das Vertrauen zu beweisen und sie nie fallen zu lassen“, sagte der Trainer. Auch Vorstandssprecher Peter Frymuth stimmte ins Lob mit ein: „Mit dieser Leistung mischen wir die Karten neu.“