Fußball Trainer Norbert Meier vor seinem ersten Spiel mit dem KFC Uerdingen

Krefeld · Norbert Meier steht am Samstag vor dem ersten Spiel als KFC-Trainer. Kapitän Mario Erb kann mit Maske spielen.

KFC-Trainer Norbert Meier sucht mit seinem Assistenten Stefan Reisinger nach der richtigen Mischung.

Foto: imago/Revierfoto/Revierfoto

Es ist einige Zeit her, dass Norbert Meier sein letztes Pflichtspiel coachte. Im September 2017 war er beim 1. FC Kaiserslautern ausgeschieden. Seitdem hielt sich der 60-Jährige mit dem Studium der Ligen und Mannschaften auf dem Laufenden, besuchte Spiele in Stadien oder sammelte Eindrücke vor dem heimischen Fernseher.

Am Samstag um 14 Uhr wird er allerdings wieder auf einer Trainerbank sitzen. Auf seiner Brust wird er dann das Emblem des KFC Uerdingen tragen. Gegner wird der TSV 1860 München sein. Es geht gleich um wichtige Punkte im Aufstiegsrennen der 3. Liga. Und alles wird an einem Ort spielen, den Meier sehr gut kennt. Die Arena in Duisburg, in der er vor fast 14 Jahren mit dem MSV Duisburg im Jahr 2005 den Aufstieg in die Bundesliga feierte.

Trainer Meier: „Es geht doch darum, gerne zur Firma zu gehen“

Kommt da bei einem erfahrenen Trainer wie Meier noch Nervosität auf? „Eine Grundnervosität braucht man. Die Vorfreude ist immer da. Man freut sich auf jedes Spiel. Alles andere wäre auch fatal.“ Der KFC-Trainer blickt ohnehin mit einer gewissen Gelassenheit auf den Lauf der Dinge im Fußballgeschäft. „Alles ist vergänglich“, sagt der KFC-Coach, „ich hänge mich nicht an irgendeiner Scheiße auf, bin mit Spaß und guter Laune bei der Arbeit.“

Diese Haltung – mit Spaß am Spiel und an der Arbeit – will Meier auch wieder bei seinen Spielern wecken. „Es geht für uns alle doch darum, gerne zur Firma zu gehen. Die Firma ist bei uns die Mannschaft, tagein, tagaus.“ Doch der 60-Jährige weiß auch, dass die Mannschaft Erfolgserlebnisse braucht, vor allem nach dem jüngsten 2:3 in Meppen, als sie nach einem gegnerischen Anschlusstor wie ein fragiles Gebilde in der Schlussphase zusammenbrach. „Wir brauchen wieder eine gute Ordnung, müssen kompakt sein. Wir sind individuell gut besetzt, es sind aber alles auch Menschen“, sagte Meier und fügte an, was er nun von den Spielern erwarte: „Wir müssen uns gemeinsam da rausziehen mit einer guten Mannschaftsleistung. Es gilt als Team aufzutreten.“

Eine gute Nachricht gab es am Donnerstagnachmittag: Kapitän Mario Erb, der sich am Dienstag im Training die Nase gebrochen hatte, kann am Samstag spielen. Er trug im Training eine angefertigte Schutzmaske: „Ich habe damit keine Probleme und keine Schmerzen“, sagte Erb.

„Sie sollen Zweikämpfe eingehen, Wege in die Tiefe suchen“

Was sein favorisiertes Spielsystem angeht, so will Meier die Mannschaft in den wenigen Tagen bis zum nächsten Spiel nicht überfrachten: „Das System ist variabel. Ich habe viele Ideen. Es ist jetzt aber nicht der Zeitpunkt, um alles über den Haufen zu werfen. Ich werde der Mannschaft etwas an die Hand geben, mit dem sie sich wohlfühlt.“ Vielmehr aber wünscht sich Meier für den ersten Auftritt unter seiner Regie eine mutige Gangart. Die Spieler sollen Zweikämpfe eingehen, Wege in die Tiefe suchen: „Es geht um taktische Nuancen“, sagt der 60-Jährige.

Die aktuelle Situation, mit drei Niederlagen in Folge und einem Rückstand von drei Punkten auf den Tabellenplatz drei, ist nicht ungefährlich. Die Spiele werden weniger, Punktverluste sind immer schwerer wieder auszugleichen. Meier: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“