Fortuna: Reck verteilt keine Geschenke

Gegen Kaiserslautern geht es erneut darum, die Fans zu begeistern und Appetit auf die neue Saison zu machen.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Die 44 000 Fans in der Arena können sich Sonntag auf eine umkämpfte Begegnung zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Kaiserslautern einstellen. Denn Oliver Reck verteilt weder Geschenke an den Gegner noch „Bonbons“ an Spieler, die den Club verlassen werden. „Es geht noch um zu viel“, lautete die Begründung. „Ich habe in meiner aktiven Zeit so oft gegen Kaiserslautern gespielt, und ich möchte den Pfälzern noch einiges zurückgeben.“ Fortunas Interimstrainer machte deutlich, dass das nicht mit Groll oder Hass zu tun habe, sondern in der gesunden Konkurrenz begründet ist. „Wir wollen mit unserer Begeisterung die Fans wieder mitnehmen“, kündigte Reck an.

Natürlich denkt der 49-jährige Trainer noch an das Hinspiel, dass die Fortuna nach einer längeren Negativserie erstmals wieder überzeugte und 1:0 siegte. Damit schließt sich für Reck der Kreis, und alles wartet nun auf die Entscheidung des Vereins, ob der Interimstrainer bald zum Cheftrainer wird. „Nein, es gibt kein Zeitfenster, und wir haben auch keinen Druck in der Trainerfrage“, sagte Sportvorstand Helmut Schulte. „Wir haben ja eine gute Vertretungs-Regelung. Und der Verein ist sehr dankbar, wie profihaft Oliver Reck eingesprungen ist.“ Dass es tatsächlich mit Reck in einer führenden Rolle nicht weitergeht, ließe sich nach den vergangenen (Erfolgs-)Wochen der Fortuna nur ganz schwer vermitteln.

„Ich habe mich zu Anfang meiner Tätigkeit schon weit aus dem Fenster gelegt, als ich angekündigt habe, dass wir noch Neunter werden“, sagte Helmut Schulte. „Dass mich inzwischen die Realität überholt hat, war nicht unbedingt zu erwarten.“ Der Sportvorstand bezeichnete die ersten Monate seiner Tätigkeit als Achterbahnfahrt. „Ich wusste, dass die Aufgabe interessant wird, aber nicht so interessant.“

Und interessant wird es auch am Sonntag, da die Pfälzer sogar noch eine kleine Chance haben, in den Aufstiegskampf einzugreifen. Das gilt für die Fortuna nicht mehr, und Helmut Schulte blickte über das Saisonende hinaus und erklärte, dass Fortuna in der kommenden Saison so viele Punkte wie möglich sammeln wolle. „Ich gehe von einer Platzierung im oberen Drittel aus. Eine genaue Zielsetzung möchte ich jetzt noch nicht ausgeben“, sagte Schulte. „Wir müssen erst einmal die abgelaufene Saison in aller Ruhe bewerten und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“

Aus den 90 Minuten am Sonntag will Reck mit seiner Mannschaft weiteres Selbstvertrauen für die kommende Saison gewinnen. Wie man aufsteigt, haben Peter Frymuth und Wolf Werner in ihrer Zeit mindestens zweimal miterlebt. Beide Ex-Funktionäre werden vor dem Spiel geehrt.

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