Fortuna siegt 5:2 in Frankfurt
Frankfurt. Aller guten Dinge sollten drei sein — nach zwei Niederlagen beim FSV Frankfurt wollte die Fortuna dort endlich mal wieder etwas holen, zumindest mal wieder ein Tor im Stadion am Bornheimer Hang erzielen.
Schließlich ging es auch darum, die stolze Serie von 21 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage fortzusetzen. Die Sache mit dem Tor hatte der Fußball-Zweitligist zur Pause bereits erledigt, am Ende waren es sogar deren fünf, und mit dem 5:2 (1:2) siegte die Fortuna erstmals wieder nach 17 Jahren bei den „kleinen“ Frankfurtern. Dabei schienen sie dem FSV zur Pause noch den ersten Heimsieg der Saison ermöglichen zu wollen.
Die Start-Aufstellung der Fortuna hatte Trainer Norbert Meier aus verschiedenen Gründen durcheinander wirbeln müssen. Für den gesperrten Andreas Lambertz kam Sascha Dum ins linke Mittelfeld, Oliver Fink rückte auf die Lambertz-Position vor der Abwehr. Innenverteidiger Jens Langeneke (Rückenprobleme) war mit dem Auto nachgereist, saß aber nur auf der Bank, für ihn spielte wie im Pokalspiel gegen 1860 München erneut Juanan in der Defensivzentrale.
Thomas Bröker musste kurzfristig wegen Krankheit passen, so dass Robbie Kruse im rechten Mittelfeld zu seinem zweiten Einsatz von Beginn an kam. Premiere auch für Markus Krauss: Der dritte Torhüter ersetzte den ebenfalls erkrankten Robert Almer auf der Bank. Von Seiten des FSV Frankfurt war zudem durchgesickert, dass Adriano Grimaldi wegen eines privaten Trauerfalls kurzfristig abgereist war.
Als Kapitän führte Sascha Rösler die Düsseldorfer gegen den FSV Frankfurt auf das Feld, die von rund 4000 mitgekommenen Zuschauern unterstützt wurden. Und eigentlich war vor insgesamt 7719 Zuschauern noch gar nicht viel passiert, da lagen die Gäste schon zurück: Nach einem Foul von Juanan kurz vor der Strafraumgrenze gab es Freistoß in zentraler Position. Zafer Yelen (13.) zirkelte die Kugel über die Mauer hinweg ins Tor — Ratajczak sah den Ball erst spät, streckte sich vergeblich. Die Reaktion auf der anderen Seite folgte prompt: Rösler zog urplötzlich an der Strafraumgrenze ab, und der Ball senkte sich hinter Frankfurts Torwart Patric Klandt zum 1:1 ins Tor (16.).
Es folgten zwei umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Benjamin Cortus: Erst verweigerte er Beister einen Strafstoß, obwohl dieser deutlich sichtbar im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Sekunden später ließ der Unparteiische weiterspielen, als Rösler am Mittelkreis gefoult worden war. So stürmte Macauley Chrisantus mit dem Ball in den Strafraum, profitierte vom Ausrutscher Assani Lukimyas und schoss zum 2:1 ins Netz (20.). Dieser erneute Rückstand brachte die Fortunen merklich aus dem Konzept, bis zur Pause lief nicht viel zusammen.
Nach dem Wechsel der bekannte Wechsel, wenn auch mit teilweise anderem Personal: Kruse rückte in die Spitze, Beister zurück ins rechte Mittelfeld. Die Fortuna machte sofort Druck, Frankfurt stand tief hinten drin, der Schiedsrichter sorgte nach wie vor für Aufregung. Beim Elfmeterpfiff in der 54. Minute lag Cortus allerdings richtig: Ex-Fortune Marcel Gaus hatte Rösler im Strafraum zu Fall gebracht, beschwerte sich letztlich ebenso wenig wie seine Mannschaftskollegen. Rösler trat selbst an, verwandelte sicher zum 2:2 — sein neuntes Saisontor.
Das brachte die Fortuna zurück in die Begegnung, und nach einer schönen Kombination von Tobias Levels über Beister erreichte der Ball Sascha Dum, der freistehend vor Torwart Klandt zum 3:2 traf (66.). In der Folge dominierte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier das Spiel, dem FSV fiel in der Offensive nicht viel ein, um die Düsseldorfer vom Sprung an die Tabellenspitze abzuhalten. Das 4:2 durch Beister brachte letztlich die Entscheidung — Rösler hatte Kruse steil geschickt, der vor dem Torwart uneigennützig quer spielte. Das 5:2 durch Beister auf Vorlage des eingewechselten Ranisav Jovanovic (85.) kam noch oben drauf. Trotz aller Schwierigkeiten vor und während des Spiels hatte sich die Fortuna am Ende wie ein Aufstiegskandidat durchgesetzt.