Fortuna: Weiter geht’s im Pokal

Die Fortuna tritt am Dienstagabend in der zweiten Runde gegen den Zweitliga-Rivalen TSV 1860 München an.

Düsseldorf. Alle Achtung: Fast 30 000 Karten waren bereits am Sonntag verkauft, die Fortuna hofft am Dienstagabend im Pokalspiel auf eine Kulisse von rund 33 000 Zuschauern in der Arena.

Dabei geht es „nur“ gegen einen anderen Fußball-Zweitligisten, es ist die zweite von maximal sechs Pokalrunden, dazu an einem Dienstagabend zu einer Anstoßzeit (19 Uhr), die manchem Arbeitnehmer Stress bei der Hinfahrt bescheren dürfte. Die WZ erklärt das „Pokal-Prickeln“:

1. Hoffnung auf einen Pokalkrimi:

Das erste Pflichtspiel nach dem jüngsten Aufstieg 2009 war das Duell mit dem Hamburger SV in der ersten DFB-Pokalrunde. Die Niederlage im Elfmeterschießen war für die Fortuna ein „gefühlter“ Sieg, ganz Deutschland wurde auf die Rückkehrer aufmerksam, die mit diesem Schwung eine hervorragende Saison absolvierten. Nervenkitzel und Spannung bis zur endgültigen Entscheidung dürften auch am Dienstag wieder einige Fans mehr ins Stadion locken als zu alltäglichen Ligaspielen.

2. Nur ein Sieg zählt:

In einem einzigen Spiel entscheidet es sich — Fortuna oder 1860 München. Nur wer gewinnt, darf weiter mitmachen und vom Finale in Berlin träumen. Nicht zuletzt von einer Europapokal-Teilnahme, wenn beispielsweise der Meister ebenfalls ins Endspiel einzieht. Fortuna-Trainer Norbert Meier weiß jedenfalls, worauf es ankommt: „In der Liga kannst du über die Strecke der Saison einiges geraderücken. Im Pokal gilt das nicht, da musst du sofort da sein — ob 90 Minuten, in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen.“

3. Wieder ein „neues“ Fortuna-Gefühl:

Zuletzt erreichte die Fortuna die dritte Runde im DFB-Pokal in der Saison 1998/99 — der damalige Zweitligist besiegte ebenfalls in der zweiten Runde 1860 München mit 2:1. Die folgende Durststrecke war ein kleines Drama für den einstigen Pokalsieger von 1979 und 1980, der zuvor schon fünfmal im Endspiel gestanden hatte. „Nach langen Jahren“ wieder das Achtelfinale erreichen zu können, sei Motivation genug, sagt Trainer Meier.

4. Fortuna auf der Erfolgsspur:

Der bisherige Höhenflug von 20 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage in Pokal und 2. Bundesliga lässt auf einen großen Fußballabend hoffen. Daher werden Trainer und Mannschaft auch nichts anders machen als sonst. Am Montag zogen die 18 nominierten Spieler ins Arena-Hotel, obwohl sie das angesichts des abendlichen Anstoßtermins auch am Dienstag erst hätten machen können.

Trainer Meier nahm diesbezüglich seine Junggesellen aufs Korn: „Die freuen sich doch über den schnellen Rhythmus, da sparen sie das Geld fürs Essen.“ Nicht etwa, dass die ständig an der Dönerbude stünden. „Aber ich habe sie eben einfach alle gerne schon da.“ Was auch für die paar Familienväter im Team mit den kleinen Kindern gelte. Auch den Papas „tut die Ruhe vor dem Spiel gut“, sagt Meier.

5. München ist schlagbar:

Der TSV 1860 war bereits vor einigen Wochen zu Gast in der Arena, wurde im Ligaspiel mit 3:1 besiegt. Die Fortunen wissen also, wie es geht. „Das kann in die eine oder die andere Richtung gehen. Es sollte einerseits unser Selbstbewusstsein fördern“, sagt Meier, anderseits könnten die Gäste auf Wiedergutmachung brennen.