Fortuna sprach nicht mit Schmadtke
Mitglieder kritisieren das Versäumnis der Vereinsführung in der Managerfrage.
Düsseldorf. Die Mitgliederversammlung von Fortuna Düsseldorf ist nicht nur die jährliche Bestandsaufnahme und Präsentation von wirtschaftlichen und sportlichen Ergebnissen. Die Mitglieder haben auch die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden und als Entscheidungsgremium der Vereinsführung Anregungen mit auf den weiteren Weg zu geben.
So wurden am Dienstag die hervorragende ökonomische Situation des Vereins zwar gelobt, aber auch kritische Nachfragen gestellt. Wir greifen diese auf und analysieren die Antworten der Vereinsführung.
Nachdem die Fortuna fünf Jahre erfolgreich mit dem Trainer zusammengearbeitet habe, sei das letzte halbe Jahr nicht so verlaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Wolf Werner distanzierte sich von Meier, mit dem er bis dahin die sportliche Weichenstellung vorgenommen habe. Ein kritisches Nachfragen wurde abgewehrt, weil der Verein „nicht nachkarten“ wolle.
Daran wurde aus dem Mitgliederkreis heftige Kritik geübt, weil alles, was kritisch ist, intern behandelt werde und die Mitglieder außen vor gelassen seien. Vereinsvorstand Peter Frymuth verwies auf interne Abläufe, die man nicht öffentlich machen wolle.
Finanzvorstand Paul Jäger brachte etwas Licht ins Dunkel, indem er andeutete, dass Meier sich mehr um andere Dinge in den letzten Monaten seiner Amtszeit gekümmert hätte, als um die Mannschaftsführung.
Dafür gab es keine Argumente, nur die Erklärung, dass man sich für solche wichtigen Entscheidungen Zeit lassen müsse.
Über die Gründe des Ausstiegs des Vorstandsmitglieds kann weiter nur spekuliert werden, weil sich niemand aus der Führungsetage dazu äußern wollte. Zudem erklärte Aufsichtsratschef Dirk Kall, dass man nicht über Thomas Allofs sprechen wolle, wenn dieser nicht dabei sei. „Wir werden seine Verdienste und seine Verabschiedung in einem würdigen Rahmen vornehmen“, erklärte Kall.
„Wir haben nicht mit Jörg Schmadtke persönlich gesprochen“, räumte Kall ein. Man habe von Personen, die Schmadtke nahe stehen, erfahren, dass er sofort eine neue Aufgabe suche. „Wir gehen unseren Weg“, erklärte Vorstandschef Peter Frymuth.
„Und das heißt auch, dass sich der Verein in der Winterpause um dieses Thema kümmern wird.“ Den Unmut der Mitglieder über das Verfahren mit dieser Personalie wurde damit nicht zerstreut. Dirk Kall wirkte an dieser Stelle schuldbewusst, ohne einen möglichen Fehler einzuräumen.
Peter Frymuth erklärte auf die Nachfrage von Ex-Vorstandsmitglied Hermann Tecklenburg, der im übrigen Wolf Werner scharf für dessen Personalpolitik kritisierte, dass es ihm nicht um einen Ämterwechsel innerhalb des Vereins gehe. „Ich weiß, wie schwierig es ist, einen geeigneten Zeitpunkt für den Abschied zu finden“, sagte Frymuth. „Aber im Winter ist es soweit, und der Verein hat die Möglichkeit ohne die Schwierigkeiten einer Saisonvorbereitung einen geeigneten Nachfolger zu finden.“
Die Mitgliederversammlung nahm zur Kenntnis, dass sowohl Dirk Kall als auch Paul Jäger durchaus Interesse an der Übernahme dieses Amtes haben. Eine weitere Diskussion zu diesem Thema fand aber nicht statt. Diese wird aber noch kommen und könnte äußerst spannend werden.