Mitgliederversammlung: Paul Jäger — „Wir investieren nicht in Gurken“
Fortuna präsentiert trotz Abstieg gute Zahlen — und Willen zur Vernunft.
Düsseldorf. Der Sieg des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf am Vorabend gegen Fürth war der entspannten Stimmung am Dienstag bei der Mitgliederversammlung der Fortuna sicher zuträglich. So wussten die 925 anwesenden Mitglieder in der Stadthalle das hervorragende wirtschaftliche Jahresergebnis besser zu würdigen. „Wir sind schuldenfrei und haben eine gute wirtschaftliche Basis“, sagte Dr. Dirk Kall.
Der Aufsichtsratsvorsitzende versprach, dass die scheidenden Vorstandsmitglieder Vorstandsmitglieder Peter Frymuth und Wolf Werner sowie der bereits zurückgetretene Thomas Allofs so ersetzt würden, dass „der in der Vergangenheit eingeschlagene Weg fortgesetzt und die Kontinuität erhalten bleibt“.
Zumal der sportliche Abstieg die wirtschaftliche Entwicklung nicht negativ beeinflusst hat. So stellte die Vereinsführung neben dem ausgewiesenen wirtschaftlichen Gewinn von 3,73 Millionen Euro auch den besonderen Zusammenhalt der Fortuna-Familie in den Vordergrund. „Wir können die Fortuna nur gemeinsam nach vorne bringen.“
Frymuth zog angesichts des Bundesliga-Abstiegs ein gemischtes Fazit: „Jetzt muss die Mannschaft so entwickelt werden, das wir beim nächsten Aufstieg nachhaltiger in der obersten Spielklasse spielen können.“
Dabei müsse aber die wirtschaftliche Solidität gewahrt werden. Und so machte der Vorstandsboss auch der sportlichen Führung ein Kompliment, mit verantwortungsvollem Denken und Handeln den wirtschaftlichen Erfolg nicht in Frage gestellt zu haben. „Es wäre der erste schwere Fehler, wenn wir die schweren Zeiten in der vierten Liga vergessen würden.“ Finanzvorstand Paul Jäger drückte es drastischer aus, wies Forderungen nach finanziellen Kraftakten mit fragwürdigen Ergebnissen zurück: „Wir investieren nicht in irgendwelche Gurken, nur um des Investieren willens. Da lasse ich mich lieber für die Gewinne beschimpfen.“
Der Architekt der wirtschaftlichen Konsolidierung betonte, dass die sportliche Entwicklung nur auf Basis wirtschaftlich gesunden Handelns weitergehen könne. Dirk Kall versicherte, dass der „unglückliche Abstieg“ des Fortuna-Teams die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre nicht trüben werde.