Benschops Doppelpack schafft Düsseldorf Perspektive
Düsseldorf (dpa) - Charlison Benschop gehört nicht zu den Typen, die lange fackeln. „Es war wichtig, nach dem ersten Tor direkt ein zweites nachzulegen, um das Spiel zu drehen“, sagte der Stürmer, der Düsseldorf mit einem Doppelpack wieder eine Perspektive in der 2. Fußball-Bundesliga eröffnet hat.
Nur rund drei Minuten benötigte Benschop, um seine beiden Treffer zum 2:1 (0:1)-Sieg der Fortuna über Greuther Fürth zu erzielen und die Talfahrt seiner Mannschaft zu stoppen.
Ob damit die anvisierte Aufholjagd der Düsseldorfer Richtung Tabellenspitze eingeleitet wurde, vermochte Trainer Mike Büskens allerdings noch nicht zu sagen. „Auf uns wartet viel Arbeit. Wir werden schon beim nächsten Spiel in Ingolstadt viel investieren müssen, um dort etwas Zählbares mitzunehmen“, meinte der Fortuna-Coach vor der Partie in knapp zwei Wochen beim Tabellen-Schlusslicht.
Benschops Doppelpack in der 52. und 55. Minute - das 1:0 der Gäste hatte Florian Trinks (15.) erzielt - zum dritten Saisonsieg ließ die Düsseldorfer in der Tabelle um sieben Plätze aus der Abstiegszone auf den neunten Rang klettern. „Die Saison kann jetzt richtig losgehen. Wenn wir so weiter machen, werden wir noch einiges erreichen“, sagte Benschop. Der Niederländer ist vom französischen Erstliga-Absteiger Stade Brest bis Juni 2014 ausgeliehen und erzielte bereits vier Saisontore.
Dabei fühlt sich der 24-Jährige, der nach einem im August erlittenen Muskelfaserriss im Oberschenkel erstmals wieder in der Startelf auflief, noch gar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Ich brauche die nächsten Tage, um richtig fit zu werden“, sagte Benschop. Ihm komme das nächste Wochenende ohne Punktspiele sehr entgegen.
Büskens sah sich für das Risiko belohnt, Benschop trotz konditionellen Rückstands berücksichtigt zu haben. „Jeder hat gesehen, wie wichtig Charlie für uns ist“, sagte der Fortuna-Coach. Charakter und eine leidenschaftliche Leistung im zweiten Spielabschnitt attestierte er seiner Mannschaft, die allerdings in den ersten 45 Minuten weiter auf Abwärtskurs steuerte. Nach vier Spielen in Folge ohne Sieg war die Fortuna deutlich verunsichert und offenbarte gegenüber Fürth geradezu eklatante spielerische Defizite.
„Ich hatte die Mannschaft gefragt, ob sie weiter mutlos agieren oder ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen will“, berichtete Büskens von seiner Pausenansprache. Damit mobilisierte er gegen den Bundesliga-Mitabsteiger zumindest den Kampfgeist. „Wir sind alle einen Meter mehr gerannt und haben nach den Toren auch Fußball gespielt“, meinte Benschop.
Vom Tabellenzweiten aus Franken trennen die Düsseldorfer neben der fußballerischen Qualität noch sieben Punkte. Die vor allem in der ersten Halbzeit stark kombinierenden Fürther trauerten ihren Chancen hinterher - und die Tabellenspitze nicht zurück erobert zu haben. „Wir haben es einfach versäumt, das Spiel zu entscheiden. Das gehört zum Entwicklungsprozess eben dazu“, erklärte Fürths Sportlicher Leiter Rouven Schröder.