Fortuna steigt in die 2. Bundesliga ab
Hannover. Fortuna Düsseldorf hätte am Samstagnachmittag ein sportliches Wunder für den direkten Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga gebraucht. Am Ende wurde es sogar die sportliche Katastrophe mit dem direkten Wiederabstieg in die 2. Bundesliga: Die Düsseldorfer unterlagen mit 0:3 (0:1) bei Hannover 96, blieben damit im zwölften Spiel ohne Sieg.
Mame Diouf (36.) hatte vor der Pause getroffen, Ya Konan legte mit zwei Treffern nach (61., 76.). Der zuvor punktgleiche FC Augsburg siegte zeitgleich gegen Greuther Fürth mit 3:1, hätte die Fortuna somit schon vom rettenden 15. Platz verdrängt. Der Fortuna blieb durch den Sieg der TSG Hoffenheim bei Borussia Dortmund (2:1) am Ende nicht einmal mehr die erhoffte Chance über die Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern.
„Ich bin als Trainer und Spieler noch nie abgestiegen. Glauben Sie mir: Es fühlt sich nicht gut an“, sagte Trainer Norbert Meier. In der Startaufstellung der Fortuna hatte Meier vier Positionen im Vergleich zum enttäuschenden 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg verändert. Zwangsweise, weil Stelios Malezas (Knieprobleme) verletzt und Tobias Levels (5. Gelbe Karte) gesperrt war. Als Rechtsverteidiger lief daher tatsächlich der aus der zweiten Mannschaft kurzfristig zurückgeholte Christian Weber auf. Adam Bodzek spielte Innenverteidiger, Ivan Paurevic rückte auf dessen Position im defensiven Mittelfeld. „Ivan hat prima trainiert, konnte unbelasteter als andere Spieler in diese Begegnung gehen“, sagte Meier.
Zudem rückte Mathis Bolly für den zuletzt enttäuschenden Robbie Kruse ins Team, dazu Oliver Fink statt Robert Tesche, der nicht einmal im 18er-Kader für die Begegnung war. Hannovers Trainer Mirko Slomka hatte dagegen drei Wechsel vorgenommen: Innenverteidiger Johan Djourou kam für Felipe, Linksverteidiger Christian Pander für Sebastien Pocognoli und Stürmer Ya Konan für Artur Sobiech. Bei fiesem, nasskaltem Wetter warfen die Fortunen von Beginn an tatsächlich alles in die Waagschale, genau wie rund 10 000 Fans, die für lautstarke Unterstützung sorgten. Flanke um Flanke segelte in den Strafraum, aber meist ins Leere oder über die Köpfe hinweg. Das Tor erzielten dann die Gastgeber vor der ausverkaufter Kulisse: Steven Cherundolo spielte einen präzisen durch das Abwehrzentrum, Mame Diouf schoss durch Fabian Giefers Beine zum 1:0 ein (36.).
Bodzek konnte nicht mehr entscheidend stören. Kurz darauf hätte Mathis Bolly zum Ausgleich treffen können, lief alleine auf Ron-Robert Zieler zu, umspielte den Torwart, wurde aber zu weit abgedrängt. Sein Linksschuss landete am Pfosten (40.). Nach der Pause wechselte Trainer Meier früh einen Stürmer (Stefan Reisinger) für den defensiven Mittelfeldspieler Oliver Fink ein, stellte damit aber der 52. Minute die Zeichen auf Schlussoffensive. Das sah kurze Zeit gut aus, doch dann fiel die endgültige Entscheidung: Diouf setzte sich herrlich durch, passte quer in den Strafraum und Didier Ya Konan musste nur noch einschieben (61.).
Mit dem 3:0 machte Ya Konan noch den Deckel drauf (76.). Das Spiel sei charakteristisch für die ganze Saison gewesen, sagte Meier hinterher: „Wir hatten viele Möglichkeiten. Aber was Ruhe und Effizienz angeht, haben es uns die Hannoveraner heute vorgemacht.“ Das Spiel war längst beendet, die Fortunaspieler schlichen wie die Absteiger über den Rasen, als die Nachricht vom Dortmunder 2:2 wie ein Lauffeuer auf den Rängen und bis zu den Spielern durchdrang.
Doch der aufkeimende Jubel erstickte, das Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben — und machte aus der Hoffnung wieder den direkten Abstieg mit tiefem Frust und bitteren Tränen. Meier: „Die Tabelle lügt nicht nach 34 Spieltagen. Auch wenn wir jetzt zum ersten Mal diese Saison auf einem direkten Abstiegsplatz stehen.“