Langeneke und Bellinghausen: „Jetzt zählt nur noch das Spiel“
Die Fortunen Jens Langeneke und Axel Bellinghausen blenden alles andere im Trainingslager aus.
Düsseldorf. Es könnte für Jens Langeneke das letzte Trainingslager mit Fortuna und das letzte Spiel für diesen Verein sein. Das bevorstehende Herzschlagfinale im Abstiegskampf und die schwachen Leistungen seiner Mannschaft haben diese Maßnahme nötig gemacht. Jens Langeneke wirkt trotzdem völlig entspannt.
Aber das ist bei ihm nur die Ruhe vor dem Sturm, wie er durchblicken lässt. Im Klosterhof von Harsewinkel sitzt der Abwehrchef der Fortuna mit Kollege Axel Bellinghausen zusammen, um den Medienvertretern zu zeigen, dass die Mannschaft keine Angst vor dem letzten Spieltag der Saison hat.
„Wenn man hier, in der Nähe meiner Heimat, mal all das ausblendet, was negativ über uns berichtet wird und wir zur Ruhe kommen, ist das bestimmt nicht verkehrt“, sagt Langeneke. „Uns interessieren jetzt noch die beiden Trainingseinheiten am Tag vorher und das Spiel selbst.“
Wie seine Mannschaft den Bock umstoßen und das Spiel in Hannover gewinnen will, wollte der 36-Jährige, der erneut an der Seite von Stelios Malezas verteidigen wird, nicht erklären. „Das besprechen wir intern. Wir unterhalten uns hier ständig und wollen Lösungen finden, nachdem es zuletzt so schlecht gelaufen ist.“
Dass er nun erneut für den verletzten Martin Latka die Kohlen aus dem Feuer holen soll, nachdem er selbst zunächst lange verletzt und dann nur zuschauen durfte, sieht Langeneke nicht so. „Das ist ein ganz normaler Vorgang im Profi-Fußball, und Martin hat ja auch gute Leistungen gezeigt.“ In diesem Geschäft müsse man da sein, wenn man gebraucht wird.
Dass es tatsächlich das letzte Spiel von Jens Langeneke für Fortuna sein könnte, blendet er bei der Wichtigkeit dieser Aufgabe aus. „Natürlich wäre es dann schön, sich mit dem Klassenerhalt zu verabschieden“, sagt Langeneke. „Aber wenn das Spiel gespielt wird, will man nur gewinnen und dieses in Hannover besonders.“
Bereits im Kampfmodus befindet sich auch Axel Bellinghausen. „Einen Tag nach dem Spiel gegen Nürnberg (1:2) hatte ich das Ergebnis abgehakt und bin völlig fokussiert auf dieses Endspiel“, erklärt Fortunas Mittelfeldspieler. „Wir müssen auf den Platz gehen und Spaß haben.“ Spaß? Ja, den habe er immer noch. „Da müsste schon einiges passieren, damit ich die Freude an diesem Spiel nicht mehr empfinde.“
Bellinghausen will die Leistungen seiner Mannschaft nicht völlig geschmälert wissen. Es helfe jetzt auch nichts, alles schlecht zu reden und über ausgelassene Möglichkeiten zu debattieren. „Wir müssen die Situation so annehmen, wie sie jetzt ist. Wir reden immer nur über das halbleere Glas. Das kotzt mich an. Wir haben aber immer noch diese Chance, die Saison zu retten.“
Seit Wochen sei man nur die Mannschaft, die eigentlich schon weg sei. „Fakt ist aber, dass wir beim Anpfiff 15. sind und über dem Strich stehen“, sagt Bellinghausen.