Nach Randale in der Altstadt: Stadionverbot für Prügel-Fans?
Polizei ermittelt noch — DFB will Einzelfälle prüfen.
Düsseldorf. Deutschlandweit haben die Ausschreitungen von Nürnberger Fußballfans in der Altstadt am Wochenende Aufsehen erregt. Die Ermittlungen laufen im Polizeipräsidium derzeit auf Hochtouren. „Wir versuchen jetzt, mit Hilfe des Bildmaterials Straftaten einzelnen Personen zuzuordnen“, erklärt Sprecher Jochen Schütt.
Die neun verletzten Polizisten, die zum Teil in Kliniken behandelt wurden, sind wieder zu Hause — einige von ihnen können zurzeit jedoch nicht arbeiten. Die Düsseldorfer Polizei hatte deshalb bereits am Sonntag bundesweite Stadionverbote für alle Störer gefordert. Schütt: „Da muss man ein Zeichen setzen.“
Das sieht man beim Fanprojekt in Nürnberg derweil ganz anders. Laut Heino Hassler, der selbst mit nach Düsseldorf gereist war, seien die Attacken auf die Beamten ausgegangen von „fünf bis sieben Personen, vielleicht waren es auch acht“. Der Rest habe nur unbeteiligt daneben gestanden. Das freilich bewertet die Düsseldorfer Polizei vollkommen anders.
Beim DFB will man sich noch nicht dazu äußern, ob solche Stadionverbote für die Nürnberger Chaoten denkbar wären. „Es wird jeder Einzelfall geprüft“, sagt ein Sprecher — Kollektivstrafen gebe es nicht.
Derweil gibt es in Foren im Internet Hinweise auf den möglichen Anlass der Attacken. Nutzer berichten dort, Nürnberger und Fortuna-Hooligans hätten sich zu einer Schlägerei verabredet, die Düsseldorfer seien aber in größerer Stärke als verabredet aufgelaufen. Deshalb seien die gewaltbereiten Fans dann in die Altstadt gefahren.