Wenige Neubauten — und doch mehr Leerstand
Bericht weist steigende Preise für Bauland und Mieten aus.
Düsseldorf. Der von der Stadt vorgelegte Wohnungsmarktbericht 2011/12 bietet eine Fülle interessanter und strittiger Fakten — auch wenn die Datenlage längst nicht immer klar und eindeutig ist, wie Wohnungsdezernent Burkhard Hintzsche angesichts einer Fülle von erhebenden Stellen (mehrere Ämter von Stadt und Land, Stadtwerke, Arbeitsagentur) einräumte.
Die interessantesten Punkte: Baulandpreis: Der liegt im Schnitt für Häuser in mittlerer Lage in Düsseldorf bei 480 Euro pro m2 , 37 Prozent über dem in der Region (Meerbusch: 350 Euro). Wohnungen: Ende 2011 gab es 332 636, davon 42 767 in Ein- und Zweifamilienhäusern. 81 % sind älter als 30 Jahre. Während 2010 noch 949 neu gebaut wurden, waren es 2011 nur 411.
Größe: Am meisten gibt es Zwei-Zimmer-Wohnungen (36,7 %) vor Drei- (28,5 %), Ein- (16,8 %) und Vier-Zimmern (7,4 %). Preise: Die durchschnittliche Kaltmiete stieg je nach Wohnungsgröße von 2009 bis 2012 zwischen 5 % (auf 9,26 Euro, bis 45m2) und 17 % (auf 9,85 Euro, 90-105 m2). Leerstand: Hier gibt es keine amtlichen Zahlen, doch laut Stadtwerke lag die Leerstandsquote im September 2012 bei gut vier Prozent, 2009 betrug sie nur 2,1 %.
Das heißt: Aktuell sind über 10 000 Wohnungen in Düsseldorf frei, für Hintzsche ein Beleg, „dass der Wohnungsmarkt funktioniert“. Klaus-Dieter Lukaschewski (CDU): „Die brauchen wir in Düsseldorf auch als Fluktuationsreserve.“
Hans-Jochem Witzke (Mieterverein) kritisierte dagegen die „Tendenz zur Verharmlosung“: „Die zu wenigen neu gebauten Wohnungen sind zudem meist auch nur Ersatz für abgerissene. Außerdem haben wir erwiesenermaßen stark steigende Mieten und eine insgesamt sehr prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt.“