Fortuna verliert 2:4 in Cottbus

Cottbus. Wenn Fortuna-Trainer Norbert Meier in zwei Spielen nacheinander die gleiche Start-Elf ins Rennen schickt, dann müssen seine Zweitliga-Fußballer einiges richtig gemacht haben.

Schließlich traten die Düsseldorfer am Samstagnachmittag bei Energie Cottbus an, um das 1:0 vom Montag zuvor gegen den FC St. Pauli zu "vergolden", wie es Siegtorschütze Sebastian Heidinger sagte. Doch schon zur Pause sah es nicht danach aus, als ob die Fortuna die kleine Chance bewahren könnte, noch in den Aufstiegskampf einzugreifen. Meier und Co. konnten sogar von Glück sagen, dass es "nur" 0:0 stand und die Gastgeber nicht längst hoch führten. Am Ende schenkten ihnen die Lausitzer insgesamt doch noch vier Tore ein - die unterirdisch auftretende Fortuna war jeweils überraschend zum Ausgleich gekommen - und gewannen völlig verdient mit 4:2 (0:0).

Bereits in der Anfangsphase schienen die Gastgeber das Abwehrbollwerk der Fortunen im Sturm nehmen zu wollen, alleine in den ersten zehn Minuten gab es fünf mehr oder weniger gute Einschussmöglichkeiten gegen eine nicht ausgeschlafen wirkende Düsseldorfer Mannschaft. Alleine Stürmer Nils Petersen hätte mindestens einmal treffen können, beispielsweise als Fortuna-Torwart Michael Ratajczak im Luftkampf den Ball nicht festhalten konnte (13.). Die Gäste, die mit den gelben "Glücks-Trikots" vom 1:0 in Kaiserslautern angetreten waren, machten sich mit sicherem Flachpassspiel auf die Suche nach der spielerischen Linie.

Gegen die robust zur Sache gehenden Cottbusser gelang zumindest eine gewisse Ausgeglichenheit, wenn der Weg in den Strafraum auch aus den verschiedensten Gründen nicht gelingen wollte. Zum einen fehlte die Linie eben doch über weite Strecken, zum anderen beherrschten die Gastgeber das Geschehen bis zur Pause und hätten kurz vorher in Führung gehen müssen: Emil Jula hatte Ratajczak überlupft, anschließend die Kugel flach am leeren Tor vorbeigeschossen (44.).

Die durch sechs verletzungsbedingte Ausfälle gebeutelten Gastgeber kamen zwar mit weniger Schwung aus der Pause, dafür aber offenbar mit "Zielwasser". Stanislav Angelov schickte Stiven Rivic steil in den Strafraum, "steckte" die Kugel zwischen Jens Langeneke und Christian Weber durch, und der bis dahin auffälligste Cottbusser erzielte das hoch verdiente 1:0 (56.). Das schien so schief zu gehen, dass Mit dem ersten richtig guten Angriff kam die Fortuna denn auch zum Ausgleich. Das doppelt glückliche "Händchen" von Meier: Der kurz zuvor eingewechselte Marcel Gaus passte quer vor das Tor, wo der zeitgleich hereingekommene Torsten Oehrl nur einschieben brauchte (65.).

Doch das unverdiente Glück währte nicht lange. Weil sich die Fortuna-Verteidigung auseinandernehmen ließ wie ein baufälliges Lego-Haus, musste Ratajczak zweimal in höchster Not parieren, ehe Petersen am Ende doch sein Tor machte. Rivic hatte sich auf dem Flügel durchgesetzt und Jiayi Shao bedient, der klug auf den Stürmer ablegte und so das 2:1 ermöglichte (69.). Erneut reagierte die Fortuna, Gaus traf im Nachsetzen zum Ausgleich (79.), doch zwei Minuten später köpfte Shao die erneute Führung (81.), und Jula machte per Alleingang mit dem 4:2 alles klar. Mit dieser völlig verdienten Pleite dürften sich die Aufstiegshoffnungen der Fortuna endgültig erledigt haben.

SPIELFILM

5. Min. Petersen schießt freistehend drüber.

8. Petersens Volleyschuss geht einen Meter neben das Tor.

11. Ein Kopfball von Petersen ist leichte Beute für Ratajczak.

13. Ratajczak greift beim Herauslaufen im Luftkampf gegen Petersen daneben, ohne böse Folgen.31. Petersens Schussversuch wird von Langeneke entscheidend abgeblockt.

43. Rivics abgefälschten 16-m-Schuss fängt Ratajczak sicher.

44. Jula überlupft Ratajczak, ballert die Kugel anschließend flach neben das leere Tor.

49. Christ schießt aus 25 m, Tremmel hält sicher.

56. Angelov schickt Rivic steil, der eiskalt zum 1:0 einschiebt.

61. Harnik tritt gegen Kruska nach - der Schiedsrichter hat es nicht gesehen.

65. Die Eingewechselten treffen zum 1:1: Gaus passt quer auf Oehrl, der in der Mitte einschiebt.

69. Shao hätte nach Rivic-Vorlage schon einnetzen können, schiebt aber zurück auf den besser postierten Petersen - 2:1.

79. Gaus scheitert per Alleingang an Tremmel, trifft im Nachsetzen zum 2:2.

81. Shao steigt höher als alle anderen und köpft das 3:2.

83. Jula lässt sich alleine vor Ratajczak die Chance zum 4:2 nicht nehmen.