"Es feiert gerade die falsche Mannschaft. Wir hatten das Spiel 90 Minuten im Griff. Wir müssen am letzten Ball arbeiten", sagte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski frustriert nach dem Schlusspfiff. "Bis zum Sechzehner haben wir sicherlich gut gespielt, aber die 100-prozentigen Torchancen hatten wir auch nicht", kommentierte Hamburgs Torwart Mathias Hain.

Dass es für Fortuna Düsseldorf gegen den Tabellenzweiten um alles ging, um auf den immer schneller fahrenden Aufstiegszug aufzuspringen, war den Düsseldorfern in jeder Sekunde anzumerken. Um jeden Ball wurde verbissen, aber oft auch zu hektisch gekämpft. Vor prächtig mitgehender Kulisse in der mit 48 500 Zuschauern ausverkauften Arena entwickelte sich ein Spiel, das zwar jede Sekunde spannend war, aber zumindest bis zur Halbzeit wenig Strafraumszenen und noch weniger Tormöglichkeiten zu bieten hatte.

Dazu rieben sich die Stürmer der Fortuna, Martin Harnik und Sebastian Heidinger, zu sehr in Zweikämpfen auf. Und auch Bamba Anderson, der nach Saisonende nach Mönchengladbach wechseln wird, hatte wenig Probleme mit der Offensive der Hamburger.

Waren beide Mannschaften bis dahin darauf aus gewesen, möglichst wenige Fehler zu machen, änderte sich das nach dem Wechsel. Die Fortuna schob weiter nach vorne, wie es Trainer Meier gefordert hatte. Mit einem so schnellen Erfolg hatte aber auch er wohl nicht gerechnet. Sebastian Heidinger beendete nach zwei torlosen Unentschieden (Fürth und Kaiserslautern) die Torflaute in der Arena.

Torjäger Martin Harnik hatte in der 48. Minute den entscheidenden Treffer vorbereitet. "Dass ich vorne gespielt habe, hat schon öfter funktioniert. Das Bauchgefühl des Trainers hat sich gelohnt", sagte Torschütze Heidinger über die taktische Maßnahme von Fortuna-Trainer Norbert Meier. Die enthusiastischen Fans feierten ihre Mannschaft und träumen nun wieder vom Aufstieg.