Palikuca: „Ich bereue nichts“

Der Verteidiger gehörte im Hinspiel gegen St. Pauli zum Kader des Zweitligisten. Mittlerweile ist „Pali“ kein Profi mehr.

Düsseldorf. Im Winter traf Robert Palikua eine der großen Entscheidungen seines Lebens. Mit dem Leben als Fußball-Profi war Schluss. Nach mehr als sieben Jahren. Der 31-Jährige wechselte in die Geschäftsstelle von Fortuna Düsseldorf, sieht die Spiele des Zweitliga-Teams nur noch als Tribünengast. Die WZ fragte vor dem Spiel "seiner" zwei Klubs nach - am Montag kommt der FC St. Pauli zum Duell Vierter gegen Zweiter in die Arena.

Palikuca: Es ist auf jeden Fall ein komisches Gefühl, ich hätte schon gerne auf dem Platz gestanden. In beiden Vereinen hatte ich eine schöne Zeit. Das letzte Mal habe ich für St. Pauli im Frühjahr 2006 gespielt, dann ein knappes halbes Jahr später in der Arena für die Fortuna gegen meinen alten Klub getroffen. Ich werde auch so beruflich in der Arena sein und meiner Fortuna die Daumen drücken. So schön das Wiedersehen mit den Hamburger Kollegen auch sein wird, hier gibt es keine Geschenke.

Palikuca: Da saß ich wenigstens mal auf der Bank und hatte mir so sehnlichst gewünscht, zum Einsatz zu kommen. Aber nicht alle Wünsche erfüllen sich eben.

Palikuca: Vor zwei Monaten habe ich einen Schlussstrich gezogen, damit kann ich bisher gut umgehen, ich bereue nichts. Zum Glück stecke ich bis zum Hals in der Arbeit, dass ich nicht mal ins Grübeln kommen könnte. Ich bin überzeugt davon, dass es die richtige Entscheidung war und bin im Reinen mit mir. Außerdem habe ich ja nicht ganz mit dem Fußball aufgehört, sondern spiele noch in der Reserve.

Palikuca: Als langjähriger Kassenwart habe ich meine Abrechnung gemacht und alles an Olivier Caillas weitergegeben. In der Marketingabteilung der Fortuna habe ich aber genug Beschäftigung, die mich mit den ehemaligen Kollegen zusammenführt. Ich bin Ansprechpartner in den verschiedensten Fragen, beispielsweise bei der Wohnungssuche. In so einem großen Verein gibt es eben genug zu tun.

Palikuca: Natürlich war es eine Umstellung, jetzt von 9 bis 18Uhr zu arbeiten und erst danach auf dem Fußballplatz zu stehen. Man merkt, wie einen das tagsüber müde gemacht hat. Andererseits habe ich einen Traumjob in der Fußball-Branche, den sich andere wünschen. So viele haben härtere Jobs, da gibt es nichts zu jammern. Als Berufsanfänger schon gar nicht.

Palikuca: Ja natürlich, auch wenn es jetzt eine andere Aufgabe ist. Es ist für mich eine Riesenchance, das zu machen, was ich nach der Schule begonnen hatte und jetzt beenden möchte. Mein Sportmanagement-Studium beende ich im Sommer mit der Abschlussprüfung.

Palikuca: Meine Kinder sehe ich leider etwas weniger, dafür versuche ich aber die Zeit mit Ihnen mehr zu nutzen. Meine Frau ist einfach glücklich, dass ich nicht nochmal den Verein gewechselt habe, um noch irgendwo zwei Jahre zu kicken.

Palikuca: Erst einmal möchte ich mein Studium erfolgreich beenden, mein Arbeitsvertrag bei der Fortuna läuft bis Ende nächster Saison. Ich versuche die Zeit zu nutzen, mich zu empfehlen für den Job, den ich derzeit mache.