Fortunas klarer Zittersieg
Nach dem Heimerfolg gegen Ingolstadt gibt es auch Kritik, nicht nur von Trainer Meier.
Düsseldorf. Jens Langeneke sah nicht aus wie ein Tabellenführer, aber das wollte er in diesem Moment auch gar nicht. In sportlich erfolgreichen Zeiten braucht es Leute, die das Team auf dem Boden halten. Und so sprach Langeneke, als hätte er sich zuvor mit Trainer Norbert Meier abgestimmt: „4:1, das hört sich wieder wie ein selbstverständlicher Heimsieg an. In der ersten Hälfte wurden wir aber dominiert und sind nur hinterher gelaufen. Da war ganz viel Sand im Getriebe.“ Dass die Fortunen trotzdem mit einer Führung in die Pause gingen, hatten sie einer passablen Abwehrleistung und vor allem Maximilian Beister zu verdanken. Dessen herausragende Vorbereitung über die linke Seite nach einer Energieleistung („Zum Jubeln war ich danach zu müde“) nahm Sascha Rösler per Kopf zum 1:0 ab — es war Röslers zweiter Ligatreffer und ein gutes Zeichen für diese Saison. Denn selten waren die Fortunen zuvor tatsächlich derart schwerfällig ins Spiel gekommen — und hatten hernach doch die richtige Antwort parat.
„Wenn das hier die Hochburg des Feierns sein soll — damit werden wir kein Spiel gewinnen“, sagte Meier und hakte den klaren Heimsieg und die Tabellenführung ab, als habe er gerade eine Rose auf der Kirmes geschossen. Meier hat seinen Grund: Wie kaum ein zweiter Trainer versteht er es, die Spannung im Team hoch und die Euphorie gering zu halten. Das Ergebnis: Fortuna Düsseldorf strahlt eine erstaunliche Präsenz im eigenen Stadion aus, alle Spieler arbeiten effektiv gegen den Ball. Nahezu konstant. War Ingolstadt auch noch so spielstark — an einem Sieg der Fortunen blieben nach der Pause keine Zweifel mehr. Selbst als auf das 2:0 von Thomas Bröker nach einem weiten Abschlag von Torwart Michael Ratajczak (50.) der Ingolstädter Moritz Hartmann per Kopf dem Anschluss folgen ließ (53.). Oliver Finks Heber auf Zuspiel von Kapitän Andreas Lambertz (54.) rückte die Verhältnisse zurecht, Brökers zweiter Treffer, erneut nach einer Hereingabe von Lambertz, sorgte vor allem für gute Karten des Stürmers im Kampf um einen Stammplatz. „Thomas war nie abgeschrieben“, befand Meier, der den Seinen anlastete, den Gegner falsch eingeschätzt zu haben. „Da konnte man sehen, dass einige überrascht waren, wie die hier aufgetreten sind.“ Dass dennoch ein 4:1 und die Führung das Ergebnis waren, ist das wertvollste Zeichen dieses Abends.