Torfestival: Fortuna schlägt Ingolstadt mit 4:1
Düsseldorf. Das Ziel der Fortuna war klar: Tabellenführer für eine Nacht. Was sollte auch schief gehen angesichts der saisonübergreifend zuletzt neun Spielen ohne Niederlage für die Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer.
Schließlich kam Gegner FC Ingolstadt mit der Serie von sechs Liga-Spielen ohne Sieg am Freitagabend in die Arena. Doch die Ingolstädter zeigten über lange Strecken ihre Gefährlichkeit, der Sieg fiel am Ende sicherlich auch etwas zu hoch aus. Trotz allem hatten am Ende beide Serien Bestand: Die Fortuna siegte mit 4:1 (1:0) und kletterte bis mindestens Samstag auf den ersten Aufstiegsplatz der 2. Fußball-Bundesliga.
Tatsächlich sah es lange nicht danach aus, als ob das gut gehen könnte. Aber wenn es läuft, dann läuft es eben: Trainer Norbert Meier hatte erwartungsgemäß der Elf vertraut, die auch im DFB-Pokalspiel bei Hessen Kassel am Sonntag zuvor begonnen hatte. Also wieder mit Thomas Bröker und Sascha Rösler im Sturm, die mit ihren Toren in Kassel das Weiterkommen gesichert hatten. Und die Gastgeber legten gleich gut los, schienen an das Tempo und den Erfolg der Vorwoche anknüpfen zu wollen. Doch die Ingolstädter mischten munter mit, blieben meist jedoch in der sicheren Abwehr der Düsseldorfer hängen.
Bis zur Pause hatten die ganz in Weiß spielenden Gäste leichte optische Vorteile mit ihrem technisch feinen Kurzpassspiel und die Fortunen derweil alle Mühe, Gefährlicheres zu verhindern. Nach vorne wirkte das bisweilen etwas ratlos von den Roten, bis sich Maximilian Beister ein Herz nahm, in den Strafraum eindrang und von der Grundlinie scharf in die Mitte flankte. Dort konnte Sascha Rösler kaum mehr ausweichen, hielt den Kopf hin, und es stand 1:0 (43.). Das war die Initialzündung. Hätte Thomas Bröker bei seinem Alleingang von der Mittellinie eine Minute später die Nerven behalten und sich in letzter Sekunde nicht den Ball abnehmen lassen, wäre der Spielverlauf doch arg auf den Kopf gestellt worden. So nahmen die Fortunen eine etwas glückliche, aber letztlich verdiente 1:0-Führung mit in die Pause.
Wenige Minuten nach dem Wiederbeginn holte Bröker dann nach, was er verpasst hatte: 50. Ratajczaks langer Abschlag erreicht Fink, der legt ab auf Bröker, der in den Strafraum eindringt und zum 2:0 trifft (50.). Dass die Ingolstädter kurz darauf per Kopfball von Moritz Hartmann den Anschlusstreffer erzielen (53.), schockt die Fortunen auch nicht lange: Oliver Fink sorgt mit einem beherzten Antritt und anschließendem Lupfer über Torwart Sascha Kirschstein für das 3:1 (54.) — somit hatten alle drei Torschützen vom Sieg Pokalspiel wieder getroffen. Wenn auch in anderer Reihenfolge.
Kurz darauf schallte es „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ von den Fans auf den Rasen, und die Fortunen versuchten mit breiter Brust nun ihr Glück bei Konterangriffen gegen öffnende Ingolstädter. Mit der Führung im Rücken ließen die Fortunen vor 21 240 Zuschauern zu der Zeit erst Recht nicht mehr das Gefühl aufkommen, dass noch irgendwas schief gehen könnte. Zumal sie auf jede Aktion die passende Antwort zu haben schienen.
Das 4:1 durch Bröker, sein drittes Saisontor, war in der 72. Minute die logische Folge — Andreas Lambertz hatte klug die Vorarbeit geleistet. Der Rest war viel „Ole“ von den Rängen, ein wegen Abseits nicht gegebenes Tor durch Rösler (75.) und ein kontrolliert bis zum Schlusspfiff gesicherter Sieg, durch den die Fortuna im dritten Saisonspiel ungeschlagen blieb und mindestens für eine Nacht Spitzenreiter wurde.