Pokalsieg in Kaiserslautern Fortunas Mutmacher für das Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg

Düsseldorf · Fünf Tore in einem Spiel hat es für Fortuna lange nicht mehr gegeben. Die Offensive muss auch in Wolfsburg zünden – allerdings ohne das große Talent Kelvin Ofori.

Kelvin Ofori ist ein Spieler, der den Trainer überzeugt hat. Allerdings ist der 18-Jährige für die Profis wegen einer Sperre nicht einsatzbereit.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Uwe Rösler hatte bei seinem Amtsantritt mehr Tore von seiner neuen Mannschaft gefordert. Vier in einer Hälfte hat er nun beim 5:2 im DFB-Pokal in Kaiserslautern bekommen. Fortunas Cheftrainer leitet auch aus der erfreulichen Tasache einen Mutmacher für das Spiel am Samstag in Wolfsburg ab: „Zudem hat die Moral gestimmt. Und das Drehen des Spiels von Rückstand in einen klaren Vorsprung gibt uns auch weiteres Selbstvertrauen“, erklärt Rösler. „Wir haben durch starke Abschlüsse unserer Offensivleute verdient gewonnen.“

Damit meinte er natürlich Rouwen Hennings, der das wichtige 2:2 so früh nach der Pause mit einer herrlichen Direktabnahme erzielte. Aber er lobte auch die unbeschwerte Spielweise von Kelvin Ofori. Ein Dämpfer ist für den Trainer allerdings die Tatsache, dass der Jungstar aus Ghana für drei Ligaspiele gesperrt ist — und deswegen in Wolfsburg nicht zur Verfügung steht. Er war in einem Spiel für Fortunas U 23 vor anderthalb Wochen gegen den Bonner SC (2:2) wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen.

Damit fällt eine weitere Offensivkraft neben dem verletzten Dawid Kownacki und dem noch nicht wieder fitten Kenan Karaman aus. Und ob Steven Skrzybski am Samstag wieder zur Verfügung steht, ist fraglich. Zum Glück des Trainers haben Nana Ampomah und Hennings gezeigt, dass sie derzeit unverzichtbar sind. Nach dem unglücklichen Auftritt von Ampomah am Samstag gegen Frankfurt, als er zwar viel am Ball, aber dabei wenig effizient war, sah das in Kaiserslautern ganz anders aus: Mit deutlich mehr Selbstvertrauen, zielgerichteter und effektiver trat der 24-Jährige gegen den Drittligisten auf. Ein Tor erzielte er selbst, das 3:2 von Matthias Zimmermann bereitete er großartig vor.

Dass Rouwen Hennings in der Winterpause seine Treffsicherheit verloren hätte, widerlegte Fortunas Torjäger im Fritz-Walter-Stadion. Technisch anspruchsvoll traf er zweimal den Ball so gut, dass ihn Sportmoderator Alexander Bommes in der ARD-Sportschau in seiner Art zu spielen mit Lukas Podolski verglich. Ob das für einen Düsseldorfer ein Kompliment ist, sei mal dahingestellt. Aber die beiden Tore waren tatsächlich nicht nur wichtig, sondern auch besonders sehenswert.

Mitwirken von Stöger ist auch am Samstag für Fortuna essentiell

Bei aller Freude über die Vorstellung der Offensivkräfte darf nicht vergessen werden, welchen Anteil Kevin Stöger an der starken Leistung der Fortuna in der zweiten Hälfte hatte. Der Spielmacher, der wegen leichter Probleme am Sprunggelenk zumindest 45 Minuten geschont werden sollte, veränderte mit seinem Spiel die Statik auf dem Platz. Plötzlich kamen die Pässe genauer an, die Flügel wurden besser eingesetzt, die Raumaufteilung stimmte, und der Gegner bekam weder defensiv noch offensiv einen Zugriff. Die punktgenaue Außenrist-Vorlage des Österreichers auf Hennings vor dem 2:2 zeigt, welche Möglichkeiten Stöger hat.

Das bedeutet auch, dass Trainer Rösler auf seinen Spielmacher am Samstag in der Autostadt nicht verzichten kann. Da auch Valo Berisha wieder mit der Mannschaft trainiert, dürfen die Fans hoffen, dass die Offensive auch gegen einen deutlich höher eingeschätzten Gegner etwas ausrichten kann. Natürlich sollten dann die Abwehrprobleme, die Fortuna vor allem auf der linken Seite hatte, kein Thema mehr für den Gegner sein. Sonst nützen auch gute Offensivleistungen wenig.