Fußball-Bundesliga Rösler: Das Team hat es mir leicht gemacht

Düsseldorf · Trotz der Enttäuschung über den Ausgleich überwiegt für Spieler und Trainer das Positive. Zudem ist Uwe Rösler klar geworden, woran er noch arbeiten muss.

Das hätte schon der Jubel zum 1:0 sein müssen. Doch Nana Ampomah hatte sich beim Pass von Valon Berisha im Abseits bewegt.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Mit voller Wucht landete die Trinkflasche von Uwe Rösler nach dem Frankfurter Treffer zum 1:1 auf dem Boden. Der neue Trainer der Fortuna benötigte ein paar Minuten, um sich nach dieser Enttäuschung zu fassen und das Positive aus diesem unnötigen Unentschieden zu ziehen. Seine Mannschaft hat einen Gegner beherrscht, nur zwischendrin das Toreschießen vergessen. Dabei war das die Hauptforderung vor dem Spiel gewesen, Tore zu erzielen. Und das ist genau der Ansatz, auf den sich der Trainer in den nächsten Wochen konzentrieren sollte. Die Mannschaft muss unbedingt torgefährlicher werden und deutlich mehr Abschlusssituationen herbeiführen.

Natürlich ist die Abstimmung beim Gegentor sehr schlecht gewesen. „Das kann man sicherlich anders lösen“, sagte Kaan Ayhan, der erklärte, dass die Mannschaft eine einheitliche Verteidigungslinie bilden wollte. „Wären nicht ein oder zwei Fortunen davon abgewichen, wie es abgesprochen war, hätten die Frankfurter unweigerlich ins Abseits laufen müssen.“ Auch die Arbeit bei den Standards – das gilt auch für die eigenen Ecken – ist etwas was die Profis in der nächsten Zeit auf ihrem Trainingsplan stehen haben werden.

Fortunas Spieler haben sich auf dem Platz sehr wohl gefühlt

Alfredo Morales übertrieb sicherlich ein wenig, als er sagte, dass er bei Fortuna in einem Spiel noch so viel Spaß empfunden hätte. „Die Enttäuschung ist vorhanden, das kann man nicht wegreden“, sagte auch Torschütze Kaan Ayhan. „Aber ich habe mich 93 Minuten überragend auf dem Platz gefühlt. Was wir heute an den Tag gelegt haben, war großartig.“ Die rhetorische Frage, wann die Fortuna gegen einen solchen Gegner so einen überzeugenden Auftritt hingelegt hätte“, konnte auch keiner der Journalisten beantworten, denen Ayhan ausführlich Rede und Antwort stand.

Das Positive, das auch Uwe Rösler erkannt hatte: Es waren kein Nervenflattern oder irgendwelche Unsicherheiten im Spiel der Fortuna zu erkennen. Es gab kein Zögern, sondern vor allem im Mittelfeld immer wieder sehenswerte Aktionen, die die Zuschauer zum ehrfürchtigen Staunen oder Szenenapplaus bewegten. Es wurden Kontersituationen geschaffen, die durch gute Kombinationen zu Überzahlangriffen führten. Mit mehr Kaltschnäuzigkeit hätte das zur vorzeitigen Entscheidung führen müssen.

„Ich bin bis auf die letzten zehn Minuten sehr ruhig geblieben, weil wir sehr gut gespielt haben“, sagte Rösler. „Wir hatten es in der Hand, aber auch sehr junge Spieler. Und die werden es sicherlich noch lernen, ein solches Spiel auch bis zum Ende durchzuziehen.“ Bis zur 93 Minute habe nach Meinung von Fortunas Trainer die Abwehrarbeit gegen die Frankfurter Standards sehr gut geklappt...

Der Grundstein für eine starke Leistung der Fortuna war nach Röslers Meinung die Unterstützung durch die Zuschauer. „Die Mannschaft hat gespürt, dass die Bude bebt und alle hinter uns stehen“, sagte Rösler. So habe sich die Mannschaft dem Pressing des Gegners entziehen können. Auch die taktische Umsetzung des Systems hat dem Trainer gut gefallen. Sich weiter einspielen kann die Fortuna bereits am Dienstag im Pokal. „Die Mannschaft hat aber in zwei Tagen schnell gelernt. So haben es die Spieler mir leicht gemacht.“ Es werde aber in Zukunft Härtefalle geben, weil weitere Spieler in die Mannschaft drängen.