Frymuth: Es ist höchste Zeit zum Umdenken
Der Fortuna-Präsident sieht den Aufsteiger in der Realität der Bundesliga angekommen.
Düsseldorf. Die fünf Gegentore gegen den übermächtigen FC Bayern konnten Spieler und Fans noch halbwegs verschmerzen. „Die vier gegen die Wolfsburger waren eindeutig zu viel“, erklärte ein enttäuschter Linksverteidiger Johannes van den Bergh nach dem 1:4 gegen den Werksclub.
Das Auftreten seiner Spieler hat auch Norbert Meier nicht überzeugt, so dass Fortunas Trainer auf die mangelnde Qualität hinwies. Er zweifelt nicht etwa an seiner Mannschaft, was die Daseins-Berechtigung in der Bundesliga angeht. Aber wenn es an der individuellen Qualität mangelt, muss alles andere stimmen.
Das bezieht Meier auf Teamgeist, mann- schaftliche Geschlossenheit auf und neben dem Platz sowie das kompakte Auftreten gegen spielerisch überlegene Gegner. Letzteres fehlte zumindest im zweiten Durchgang gegen die Wölfe.
Die heftigen Diskussionen seiner Spieler während der 90 Minuten auf dem Platz hält Meier allerdings nicht für besonders bedenklich. „Dass die Spieler nicht mit dem zufrieden waren, was sich in der zweiten Hälfte abgespielt hat, ist doch natürlich“, erklärte Meier. Andersherum wäre es bedenklicher gewesen, meinte der Trainer.
Ein Umdenken fordert Fortunas Vorstandsvorsitzender. Bislang sei im Umfeld über alles andere, nur nicht über den Abstiegskampf gesprochen worden. „Am Samstag vergangene Woche haben wir nach dem 0:5 alles an der überragenden Leistung der Bayern festgemacht“, erklärte Peter Frymuth.
„Nun sind wir in der Realität der Bundesliga angekommen. Wer sich vorher von dem guten Start und den Ergebnissen hat blenden lassen, sollte jetzt schnell umdenken.“ Das gilt vielleicht auch für den einen oder anderen Spieler.
Mit einem lockeren Aufmischen der Bundesliga durch den Aufsteiger hat zwar niemand gerechnet. Aber dass die Qualitätsunterschiede so groß sind, haben sich viele Experten auf der Tribüne nicht vorstellen können. Und dennoch bleiben die Chancen der Fortuna in Sachen Klassenerhalt intakt. Vor allem dann, wenn sich die Spieler und Fans von Negativerlebnissen nicht zu sehr aus der Bahn werfen lassen.
Die Niederlage gegen Wolfsburg muss schon seit Montag aus den Köpfen der Spieler verschwunden sein, damit die Vorbereitung auf das Pokalspiel gegen Gladbach am Mittwoch (20.30 Uhr/Arena) vollkommen konzentriert ablaufen kann.
Fortuna verfügt über keinen Kader, in dem man jeden Spieler ohne weiteres ersetzen kann. Wie das Fehlen Oliver Finks gegen die Bayern und vor allem der Verzicht auf den verletzten Stelios Malezas zeigen.
Dessen internationale Erfahrung ist für die Fortuna nicht zu kompensieren. Ob der Grieche am Mittwoch oder am Sonntag in Leverkusen (15.30 Uhr) wieder dabei ist, erscheint sehr unwahrscheinlich. Aber wenn die Mannschaft eng zusammenrückt . . .