Fortuna Düsseldorf Für diese Fortuna-Pleite gibt’s keine Ausrede
Beim 3:4 in Regensburg fehlte der Fortuna die richtige Einstellung. Gibt es gegen St. Pauli eine Trotzreaktion?
Düsseldorf. Es passte für Fortuna in negativer Hinsicht mal wieder alles zusammen an diesem denkwürdigen Abend in Regensburg bei der blamablen 3:4 (2:3)-Niederlage. In Marcel Sobottka fehlte der wichtigste defensive Mittelfeldspieler, es fiel ein Gegentor (das 1:3) nach einer Standardsituation und „wir haben den 18 000. Elfmeter in dieser Saison kassiert“, wie es Niko Gießelmann resigniert erklärte. Doch das Entscheidende für die nach 30 Minuten von niemandem erwartete Niederlage war die fehlende Einstellung, mangelnder Biss und Leidenschaft sowie kein unbedingter Wille, dieses Spiel auch nach dem ersten oder zweiten Gegentor noch gewinnen zu wollen.
Die Konsequenz ist klar und die Frage nach einem möglichen Knacks drängte sich geradezu auf. Ist die Mannschaft nervlich nicht in der Lage, die große Chance zu erkennen und ergreifen? Friedhelm Funkel lobt zwar immer wieder die Moral. Doch warum gab es niemanden in der Mannschaft, der an diesem kalten Abend in Regensburg mit heißem Herzen auf die Aufholjagd des Gegners reagiert hat? „Wir waren uns wohl zu sicher“, gab Kapitän Oliver Fink zu. „Ich dachte, wir wären inzwischen weiter.“ So hat nicht Regensburg das Spiel gewonnen, sondern die Gäste das Spiel ganz allein verloren.
Da muss auch der Trainer mit in die Verantwortung genommen werden. Denn eine Reaktion auf die massiven Löcher im Mittelfeld kam nicht. Funkel hat wohl überlegt, auf eine Dreierkette umzustellen. Robin Bormuth hatte sich in der Pause bereits die Trainingshose ausgezogen und sich ähnlich intensiv aufgewärmt wie der nachher eingewechselte Davor Lovren. Doch für eine Reaktion in dieser Hinsicht war es dann nach einer guten Stunde bereits zu spät. Und den Spieß wieder umzudrehen, gelingt mit Spielern wie Havard Nielsen und Emir Kuovic derzeit nicht, weil sie völlig außer Form sind.
Der Trainer schaute nach der Pleite schnell nach vorne und traut seiner Mannschaft viel zu. „Das müssen wir wegstecken, das werden wir wegstecken, nachdem wir das Spiel sehr kritisch analysiert haben“, sagte Funkel, der weitere negative Folgen trotz dreier siegloser Spiele mit nur einem gewonnenen Punkt ausschließt. „Es gibt keinen Knacks — dafür war die Leistung in den ersten 30 Minuten ja viel zu gut.“
Einer Trendwende im Spiel gegen St. Pauli am kommenden Sonntag kommt eine besondere Bedeutung zu. Funkel ist überzeugt, dass sie gelingt, wenn Mannschaft und Fans zusammenhalten (“ siehe „Vier Fragen an . . .“). Dann wird es auch egal sein, in welchem Zustand der Rasen in der Arena ist. Die Düsseldorfer Fans wollen ihre Mannschaft um jeden Meter kämpfen sehen. Es muss mal wieder der Funke von der Mannschaft auf die Fans überspringen. Wie das funktioniert, haben die Regensburger am Freitag entsprechend vorgemacht. Diesmal muss alles in positiver Hinsicht passen. Die Grundlage dafür ist aber unbedingter Siegeswille.