Nach 3:0 Führung: Fortuna Düsseldorf schenkt den Sieg her

Hennings, Raman und Usami treffen früh für Fortuna Düsseldorf. Dann dreht Jahn Regensburg auf und kommt ins Spiel zurück. In der zweiten Hälfte drehen die Regenburger dann das Spiel komplett um.

Foto: Armin Weigel/dpa

Regensburg. Trainer Friedhelm Funkel schaute nach einer Viertelstunde etwas ungläubig auf den grünen Rasen der Arena in Regensburg. Zu diesem Zeitpunkt führte Fortuna Düsseldorf am 24. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga bei Aufsteiger Jahn Regensburg bereits mit 3:0. Kurz vor der Pause gab es auf der Bank der Düsseldorfer erneut staunender Gesichter. Denn nach 40 Minuten meldete sich der Gegner mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 endgültig zurück im Spiel. Das hatte die Fortuna, die von rund 1000 Fans begleitet wurde, in der ersten halben Stunde komplett kontrolliert. Doch dann schlichen sich defensiv Fehler ein. Und am Ende waren sie konsterniert. Mit 3:4 verlor das Funkel-Team nach turbulenten 90 Minuten, in denen nach dem Seitenwechsel aus eigener Sicht nichts mehr ging. Aber so gar nichts mehr.

Rouwen Hennings trifft zum 0:1 gegen Regensburg in der 3. Minute.

Foto: Armin Weigel

Ohne den kranken Marcel Sobottka sowie Davor Lovren und Julian Schauerte, dafür mit Adam Bodzek, Takashi Usami und Benito Raman, begann der Tabellenzweite druckvoll und kombinationssicher. Rouwen Hennings schloss den ersten stark vorgetragenen Angriff der Fortuna zum 1:0 nach zweieinhalb Minuten ab. Kapitän Oliver Fink hatte dem Stürmer sein achtes Saisontor mustergültig vorgelegt.

Fortuna Düsseldorf verspielt den Sieg
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Die Gastgeber waren beeindruckt von der Anfangsphase der Düsseldorfer und halfen in der Entstehung der beiden folgenden Treffer mit Ballverlusten im Mittelfeld kräftig mit. Zunächst verwertete Raman eine Flanke von Usami (13.) am zweiten Pfosten in artistischer Manier, dann schloss Usami denn nächsten Konter zum 3:0 nach 15 Minuten ab. Viel fehlte nicht und die Fortuna hätte das vierte Tor nachgelegt. Doch beim Schuss des aufgerückten Abwehrchefs Kaan Ayhan stand der Pfosten im Weg (20.), später vergab Usami (31.) die Gelegenheit zu seinem zweiten Treffer.

Plötzlich aber ließ die Fortuna nach und wurde unkonzentriert. Marco Grüttner (37.) und Jonas Nietfeld (40.) nutzten dies aus und brachten den Tabellenachten zurück ins Spiel. Die Fortuna hätte praktisch im Gegenzug wieder wegziehen können, aber Ramans Heber (42.) verfehlte das Tor deutlich.

Die zweite Hälfte begann weniger spektakulär. Doch dann drehte sich die Partie. Nach einem Kontakt von Adam Bodzek mit Nietfeld im Düsseldorfer Strafraum entschied Schiedsrichter Marco Fritz auf Strafstoß. Diesen verwandelte Marvin Knoll nach einer Stunde zum Ausgleich. Und nur fünf Minuten später erzielte Sargis Adamyan das 4:3 — aus Abseitsposition heraus.

Von der Fortuna kam nicht mehr viel. Sich nach einer Drei-Tore-Führung so niederspielen zu lassen, zeugte nicht von einer gefestigten Mannschaft. Das dritte Spiel in Folge ohne Sieg wird Diskussionen nach sich ziehen. Vor allem aufgrund der Art und Weise. Ein 3:0 auf fremdem Platz aus der Hand zu geben, ist schlichtweg eine Peinlichkeit.