Für Meier zählt nur der Erfolg

Ablenken lässt sich Fortunas Trainer nur, wenn es seine Pflicht verlangt. Der gute Zusammenhalt der Mannschaft spricht für ihn.

Düsseldorf. Ein Marketing-Fachmann wird Norbert Meier wohl nie. Ein Marktschreier in Sachen Fortuna bestimmt auch nicht. Das sind ja auch nicht seine Aufgaben als Trainer der Fortuna. Der 50-Jährige möchte seine Mannschaft in die 2. Fußball-Bundesliga führen - und sonst nichts. Je weniger Leute und Einflüsse, die ihn dabei stören, desto besser ist es für ihn.

Meier möchte sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren, öffentliche Auftritte, wie der Besuch mit der Mannschaft am Dienstag bei der DEG oder am Mittwoch beim Musical "Spamalot" in Köln dienen weniger der eigenen Unterhaltung, sondern eher der Bildung von Teamgeist und Zusammenhalt. Richtig wohl fühlt sich Meier an der Seitenlinie, wenn er seine Mannschaft auf dem Platz zum sportlichen Erfolg führen kann.

Seine Spieler haben das alles verinnerlicht und kommen mit der trockenen Art und dem speziellen Humor ihres Trainer sehr gut klar. Die Spieler ziehen in ihrer Gesamtheit in dieser Saison so mit, wie es kaum in einem Jahr vorher der Fall war.

Und das liegt nicht allein daran, dass der Kader so klein ist, und es auch an diesem Wochenende wieder einer besonderen Anstrengung bedarf, 18 gesunde Spieler für den Spielberichtsbogen zusammenzubekommen. Meier versteht es, den Zusammenhalt zu stärken und jedem einzelnen zu beweisen, wie wichtig er für das Saisonziel Aufstieg ist.

"Wir brauchen wirklich jeden Spieler", sagt Meier im Ton der festen Überzeugung. Spieler, die daran Zweifel hatten, bekommen die Ersatzbank oder die Tribüne zu spüren. Zum Glück war das nur bei Sebastian Heidinger nach dessen (gefühlter) überragender Vorbereitung auf die Rückrunde nötig. Und bei Kenan Sahin, dessen plötzliche Unlust mit Abschiebung folgerichtig bestraft wurde. Allerdings spielt der Türke seitdem beim 1.FC Union Berlin wieder eine gute Rolle.

Dass auch Marco Christ unter der Nichtberücksichtigung des Trainers zum Ende der Hinrunde litt, machte Christ - wie von Meier erhofft - dann mit einer Trotzreaktion deutlich. Seitdem gehört der Mittelfeldspieler zu den besten und konstantesten Spielern. Der Spezialist für Standardsituationen führt sogar die interne Torschützenliste mit sieben Treffern noch vor den Stürmern an.

Meier macht seinen Spielern in den Videoanalysen Stärken und Fehler deutlich. Das war auch nach dem Spiel gegen Aue (0:0) der Fall. Am Dienstag wurden besonders die ersten 15 Minuten des Spiels vom vergangenen Samstag genau unter die Lupe genommen.

"Da hätten wir schon 3:0 führen können", erklärt Meier. Dreimal hätten sich seine Spieler in Überzahlsituationen für die falsche Möglichkeit entschieden. "Im anderen Fall hätte sich jeweils eine 100-prozentige Chance ergeben."

Das soll am Sonntag in Erfurt wieder anders aussehen. Die Aussichten sind gut, weil das Trainergespann den Gegner wieder akribisch analysiert hat. Eine weitere Stärke von Meier, der sich ganz auf seine eine - wichtigste - Aufgabe konzentriert.