Fortuna Düsseldorf Funkel: Das war eine sehr reife Leistung

Der 2:1-Sieg im Hexenkessel von Duisburg hat gezeigt, was die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf alles gelernt hat.

Foto: Christof Wolff

Duisburg. Es gibt Spiele, die entscheiden über den Erfolg einer ganzen Saison. Wenn am Ende der Spielzeit Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die Bundesliga geschafft haben sollte, werden die Spieler von dem gestrigen 2:1-Erfolg in Duisburg als einem Meilenstein auf diesem Weg dorthin sprechen. Die über 5000 Fans aus der Landeshauptstadt haben voller Stolz immer wieder den Schlachtruf „Spitzenreiter — Spitzenreiter, hey, hey“ angestimmt. Weil sie eine Mannschaft gesehen haben, die reif ist, die spielerisch stark ist und in den entscheidenden Momenten Kapital aus ihrer individuellen Klasse schlagen kann.

Der Treffer zum 1:0 war so ein Sahnehäubchen auf einer starken und kontrollierten ersten Hälfte. Mit einer Ballberührung leitete Oliver Fink den Ball zu Rouwen Hennings weiter, der den Ball genial verarbeite und ebenso gut vollstreckte. Und auch das 2:0 wurde ähnlich gut aufgelegt und abgeschlossen. Takashi Usami vollendete in der 88. Minute mit seiner glänzenden Schusstechnik die starke Vorarbeit des eingewechselten Davor Lovren.

Fortuna gewinnt Derby gegen Duisburg
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Dass es dann noch mal eng und hektisch wurde, ist eigentlich typisch für diese Mannschaft, die ihre Fans trotz einer souveränen Vorstellung offensichtlich gerne noch mal zittern lässt. Das 1:2 mitten in der vierminütigen Nachspielzeit war ein ebenso unnötiger wie unglücklicher Gegentreffer, als Boris Tashchy mit einem abgefälschten Schuss ins Netz traf.

Und das zeigt auch noch, woran die Fortuna weiter arbeiten muss und sich nicht auf einem noch so großen Punktepolster ausruhen darf. Sie muss auch solche Schlussphasen, in denen der Gegner alles nach vorne wirft, souveräner überstehen. Fortuna hatte zudem das Glück, dass der Schiedsrichter nicht unbedingt ein Zebrafreund war. Dass die Gäste nur aufgrund der Schiedsrichterleistung gewonnen hätten, ist natürlich Blödsinn. Aber den Elfmeter nach rund einer Stunde, als Julian Schauerte einen kurzen Blackout gegen Kevin Wolze hatte, hätte der Unparteiische geben können. Und schon wäre der Spielverlauf ein anderer gewesen.

Friedhelm Funkel war vor allem deshalb zufrieden, weil seine Mannschaft all das, was vorher besprochen worden war, umsetzen konnte. „Wir haben wieder auswärts gewonnen, hätten aber nach der Pause die Konter noch besser nutzen müssen“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Aber wir können nicht perfekt Fußball spielen. Das können nur die Bayern.“ Seine Mannschaft habe auch auf die hitzigen Situationen gut reagiert. „Aber da bekommen wir wieder so ein blödes Gegentor. Das kann man jedoch nicht immer verhindern.“

Funkel sah keinen einzigen schwächeren Spieler in seiner Mannschaft, der die Ballkontrolle diesmal so wichtig war. „Wir brauchten diese starke Mitte“, sagte Funkel, der damit die Mittelfeldformation diesmal doch noch heraushob. „Ich war während der 90 Minuten unglaublich ruhig, weil ich gesehen habe, dass die Mannschaft das packt und abgebrüht genug ist.“ Das hat sie auch ohne ihren zweitbesten Torschützen geschafft. Benito Raman fehlte, weil er nicht hundertprozentig fit war.