Fortuna Düsseldorf Funkel schützt frustrierten Bellinghausen
Nach dem 1:3 in Fürth gibt sich der Ur-Fortune die Alleinschuld. Seinem Trainer geht das deutlich zu weit.
Die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf hat in dieser Saison ein großes Problem. Die hohe Zahl der Fehler zieht sich weiter wie ein roter Faden durch die Saison. Das hat sich auch unter Trainer Friedhelm Funkel nicht geändert, wie es nicht nicht nur die 1500 mitgereisten Fortuna-Fans am Fürther Ronhof feststellen mussten. Da kann das Team noch so beherzt und leidenschaftlich auftreten: Der erste Fehler sorgt meist bereits für das erste Gegentor und ein Nachlassen in der Aggressivität, der Konzentration und der Präzision.
So war es auch gestern bei Greuther Fürth, wo die Fortuna mit 1:3 (1:3) verlor und nun vier Spieltage vor dem Ende nur noch einen Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz der 2. Fußball-Bundesliga hat. Das Unheil nahm seinen Lauf, als Axel Bellinghausen ein verhängnisvoller Fehlpass unterlief. Sein Gegenspieler Veton Berisha nutzte das eiskalt aus — der Anfang vom Ende. Und für das Fortuna-Urgestein dermaßen bitter, dass es hinterher sagte, es habe das Spiel allein verloren. Doch das wollten die anderen Düsseldorfer so nicht stehen lassen: „Es geht mir viel zu weit, dass er die Schuld alleine auf sich nehmen will“, sagte Friedhelm Funkel.
Allerdings reagierte Fortunas Cheftrainer mit der Auswechslung des Linksverteidigers zur Pause. „Axel ist aber kein Bauernopfer. Er hat wie die anderen schlecht gespielt und hatte völlig unglückliche Situationen“, sagte Funkel und stellte sich noch vehementer vor seinen Routinier: „Deshalb lasse ich auch nicht zu, dass er zu selbstkritisch ist. Er ist sicherlich nicht der Alleinschuldige für diese Niederlage.“
Das war er sicher nicht, immerhin hatten sich die Gäste nach dem frühen Gegentor gefangen und das 1:1 erzielt. Doch dann folgte gleich der nächste Rückschlag: Karim Haggui ließ sich mit einer simplen Körpertäuschung von Berisha austanzen, und erneut schlug der Ball hinter dem machtlosen Michael Rensing zum 1:2 ein.
Und das war in dieser ersten Hälfte noch nicht mal alles. Noch vor der Pause fiel das 3:1 für die Franken, während die Düsseldorfer die gewonnenen Bälle meist direkt wieder an den aggressiv auf Pressing spielenden Gegner verloren. Zudem wurden in der Offensive die Aktionen nicht zu Ende und die Bälle oft genug planlos in die Spitze gespielt, um danach direkt wieder unter Druck zu geraten.
Erst nach dem Wechsel stimmte die Einstellung, ohne dass alle gefährlichen Aktionen der Gastgeber unterbunden werden konnten. Aber zumindest gab es wieder eigene Angriffe, die ab und zu auch Torgefahr brachten. Allerdings fielen den Fortunen die Bälle in der auch nicht unbedingt sattelfesten Abwehr der Fürther eher vor die Füße. Und einmal musste die Latte helfen, als Joel Pohjanpalos Kopfball von Torhüter Mieltiz dorthin gelenkt werden konnte.
„Wir werden weiter positiv bleiben und den Glauben an uns nicht verlieren. Das ist das Wichtigste“, sagte Adam Bodzek und sprach aus, was alle Fortunen dachten. Gegen St. Pauli müsse die Mannschaft wieder anders auftreten. So etwa wie gestern in der zweiten Hälfte, nur muss sie dabei deutlich mehr Torgefahr entwickeln. „Wichtig war zu sehen, dass die Mannschaft das angenommen hat, was ich ihr in der Pause erzählt habe“, sagte Trainer Funkel. „Sie wollte das Ergebnis korrigieren.“
Das galt auch für die Mittelfeld-Achse Oliver Fink und Adam Bodzek. „Sie haben in der zweiten Hälfte wesentlich besser die Räume eng gemacht, und dann hat unser Konzept funktioniert“, erklärte Fortunas Cheftrainer, der auch mit der Einwechslung von Lukas Schmitz zur Pause für mehr Stabilität auf der linken Abwehrseite gesorgt hatte. Nicht nur mit ihm war Funkel zufrieden, auch Kevin Akpoguma hatte im Rahmen seiner Möglichkeiten ein ordentliches Spiel gemacht. Vielleicht überlegt Funkel tatsächlich, ob er mit dem Junioren-Nationalspieler und dem nächste Woche wieder spielfitten Alex Madlung gegen St. Pauli eine neue Innenverteidigung aufbietet. Ob es dann weniger Fehler gibt?