Fortuna Düsseldorf Funkel setzt gegen Dresden auf die Fans
Von einer großen Kulisse erhofft sich der Fortuna-Trainer Rückenwind für die Mannschaft. Die große Personalnot könnte eine Chance für Justin Kinjo sein.
Düsseldorf. Wie blitzschnell sich eine Stimmungslage komplett ändern kann, haben Spieler, Verantwortliche der Fortuna und die Fans am Samstag in Berlin erlebt. Für viele war der 1:0-Erfolg eine große Überraschung nach dem vorhergegangenen Pokal-Debakel in Hannover. Laut Funkel habe die Stimmung unter den Spielern ohnehin nur kurz gelitten, zu sehr sei die Mannschaft bereits wieder fokussiert auf das nächste Spiel gewesen. Und so ist es auch jetzt wieder. Der Sieg in der Alten Försterei ist Vergangenheit und abgehakt. Jetzt zählt es, das Spiel gegen Dresden trotz Personalnot gut zu überstehen, um dann neue Kraft und Frische in der Länderspielpause zu sammeln.
Doch noch gilt es, das Beste aus der Personalnot zu machen. Oliver Fink, Marcel Sobottka, Julian Koch sowie Christian Gartner sind nach ihren Verletzungen noch in der Aufbauphase und Axel Bellinghausen ist wie Kaan Ayhan für dieses Spiel noch gesperrt. Gesucht wird eine dritte Besetzung für die zweite Sechs. Der Platz neben Adam Bodzek ist noch frei. Fortunas Cheftrainer sprach davon, neben die Erfahrung des (Vize-)Kapitäns jugendliche Frische und Unverbrauchtheit zu setzen. Das könnte bedeuten, dass ein Justin Kinjo oder Taylan Duman eine Chance erhalten könnten, wobei Letzterer eher unwahrscheinlich ist, da er noch keine Zweitliga-Minuten schnuppern durfte. Auch eine erneute Versetzung von Lukas Schmitz (wie in der zweiten Hälfte in Hannover) von der Außenverteidiger-Position ins defensive Mittelfeld ist denkbar. Dann könnte oder müsste der talentierte Anderson Lucoqui sein Zweitliga-Startdebüt geben.
Friedhelm Funkel sprach nur als Option davon, dass Fortuna gegen Dynamo Dresden morgen in der Arena (18.30 Uhr) auch mit einer Dreierkette auflaufen kann. Das hätte den Vorteil, dass Robin Bormuth durch die Rückkehr des dann wieder spielberechtigten Alexander Madlung nicht aus der ersten Elf rausrotiert würde. Denn der 21-Jährige hat zweifellos in Berlin ein sehr gutes Spiel abgeliefert und sich zurecht nicht nur in der „Elf des Tages“ des Fachmagazins „kicker“ wiedergefunden. „Alex Madlung bleibt auch künftig mein Abwehrchef“, hatte Funkel nach dem 1:6 in Hannover verkündet. Er würde sich unglaubwürdig machen, wenn er jetzt auf den Abwehr-Recken verzichten würde. Doch weder er noch Bormuth wären die Idealbesetzung als Sechser. Dafür käme höchstens Kevin Akpoguma in Frage, der aber auch in der Abwehr gesetzt sein sollte. Und Fortunas Trainer ist zudem kein Freund von zu vielen strukturellen Umstellungen im Team. Da wäre das Agieren mit einer Dreierkette fast schon das Höchste der Gefühle.
Fortuna hat in der Liga die zweitwenigsten Gegentore bislang hinnehmen müssen. Die kompakte Struktur wird die Mannschaft beibehalten. Und die in Berlin gezeigte Aggressivität hat dem Trainer gut gefallen. „Die Jungs haben sich da nichts gefallen lassen“, sagte Funkel und ist sichtlich stolz auf die Entwicklung seiner Spieler, die jetzt vor großer Kulisse gegen Dresden auch den nächsten Schritt gehen sollen. „Es wäre schön, wenn uns die Fans dabei wieder so fantastisch unterstützen“, sagt Fortunas Cheftrainer hoffnungsvoll..