Fortuna Düsseldorf Funkel: „Wir werden unsere Chance suchen“

Friedhelm Funkel lässt vor dem Pokalfight in Hannover keine Zweifel am Willen zu.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Die klare Ansage lässt keine Zweifel zu: „Wir wollen weiterkommen.“ Friedhelm Funkel spricht aus, was sich alle Fortuna-Fans und insbesondere auch Finanzvorstand Paul Jäger vom heutigen Spiel der 2. Runde im DFB-Vereinspokal bei Hannover 96 wünschen. Was bei der Auslosung am 26. August vielleicht noch so aussah, als wäre es für die Mannschaft ein unmöglicher Auftrag, hat sich inzwischen von der Ausgangslage verändert. Hannover ist nicht mehr der haushohe Favorit, und Fortuna nicht mehr eine Mannschaft, die sich noch nicht gefunden hat und sich einspielen muss.

Das heißt nicht, dass die Favoritenrolle vom Bundesliga-Absteiger zum Team von Friedhelm Funkel gewechselt hätte. Aber der Abstand zwischen dem Können und Potenzial der einen zur anderen Mannschaft ist anscheinend nicht mehr so groß, wie er zunächst angenommen wurde. „Wir haben auswärts schon sehr gute Leistungen geboten“, sagt Funkel, um deutlich zu machen, dass sein Team an der Leine nicht nur lernen will und sich das Weiterkommen bereits abgeschminkt hätte. Der Gegner hat zuletzt zwei Spiele in Folge verloren. Aber das spielt für Fortunas Trainer keine Rolle. Der Pokal sei ein anderer Wettbewerb, meint er. Doch auch Funkel möchte keine zu große Euphorie aufkommen lassen, obwohl seine Mannschaft die letzten beiden Spiele relativ klar für sich entscheiden konnte. „Ja, die Siege waren deutlich, aber die Leistungen nicht über 90 Minuten so konstant, wie ich mir das eigentlich wünsche. Da haben wir den Gegner unnötig stark gemacht“, sagt der 62-Jährige. „Gegen Hannover darf uns das nicht passieren, dazu ist deren Offensive einfach zu stark. Gegen eine so gute und erfahrene Mannschaft müssen wir konzentrierter agieren.“

Der Trainer weiß, dass er hohe Anforderungen an seine Spieler stellt. „Aber ohne das können wir unsere Ziele nicht erreichen. Deshalb lege ich schon mal den Finger in die Wunde und rede keinen 4:0-Sieg schön“, sagt Funkel, der immer wieder betont, dass seine Mannschaft noch nicht da ist, wo sie sein muss, um dauerhaft mit Spitzenteams mithalten zu können. „Doch in einem einzigen Spiel ist das möglich“, erklärt Funkel. „Wir werden unsere Chance suchen.“

Ob das gewachsene Selbstbewusstsein so auf den Platz gebracht werden kann, wie es sich der Trainer wünscht, sollte schnell deutlich werden. Schließlich wird Funkel eine veränderte Mannschaft auf den Rasen schicken. Selbst einige Leistungsträger sollen einmal eine Pause bekommen - auch um am Samstag in Berlin frisch genug zu sein, um dem Ansturm des Spitzenteams von „Eisern Union“ standhalten zu können. Das könnte auch für den zuletzt überragenden Marcel Sobottka zutreffen. Der Gedanke der Schonung wird den Torwart nicht betreffen. „Michael Rensing wird spielen. Ich wechsle den Torwart nicht. Das habe ich nie gemacht“, erklärt Funkel kategorisch, um dann im nächsten Satz Lars Unnerstall für dessen Geduld und Engagement im Training zu loben: „Lars weiß das. Wie er mit vorangeht und sich ärgert, dass er wegen der zeitgleichen Ansetzung mit unseren Spielen nicht jedes Spiel mit der U 23 machen kann, ist vorbildlich.“

Eine vorbildliche Einstellung wollen auch seine Mitspieler in Hannover zeigen, damit der Einzug in die dritte Pokalrunde gelingt.