Fortuna Gas geben bis aufs Bodenblech
Fortuna kann nur mit Aggressivität, Biss und richtiger Einstellung Erfolg haben. Training wurde angezogen.
Düsseldorf. Für Fortunas Profis war die vergangene Woche wohl die anstrengendste seit Saisonbeginn. Die beiden freien Tage, die sich eigentlich an eine gute Leitung in St. Pauli anschließen sollten, um die lange Zeit bis zum nächsten Spiel angenehm zu überbrücken, war vom Trainer kurzerhand gestrichen und in „harte Arbeit“ als Vorbereitung auf das Duisburg-Spiel am kommenden Freitag umgewandelt worden. „Wir haben schon deutlich mehr gemacht, als ursprünglich geplant war“, sagte Frank Kramer, der im Testspiel am Freitag beim 5:0-Erfolg gegen den niederländischen Zweitligisten Fortuna Sittard nur wenige Stammkräfte eingesetzt hatte. In Adam Bodzek, Julian Schauerte Sercan Sararer und Marcel Sobottka sollten vier vermeintliche Stammspieler jeweils über 30 Minuten beziehungsweise 45 Minuten etwas zeigen. Auch Mathis Bolly war für 30 Minuten Einsatzzeit geplant, verletzte sich aber nach kurzer Zeit.
„Es ist eine Phase, in der wir auch die Jungs aus der zweiten Reihe brauchen“, sagte Fortunas Trainer, der deswegen bei Oliver Fink, Lukas Schmitz und Ilas Bebou genauer hinschaute, ob sie für Freitag eine Option sind. Überzeugt hatte auch Fabian Holthaus mit zwei sehenswerten Treffern und einem lebendigen Auftritt. „Die Jungs haben das insgesamt ordentlich gemacht. Eigentlich will ich keinen Spieler herausheben.“ Fabian Holthaus bezeichnete der Trainer aber scherzhaft als „Torjäger“ und machte zwischen den Zeilen deutlich, dass der 20 Jahre alte Linksfuß durchaus eine Option für die Startelf sein könnte.
Auf die Frage, ob Fortunas Trainer bemerkt habe, dass die schwache Leistung und das bittere 0:4 die Spieler im Training besonders anspornt und zum Trotz motiviert, reagierte Kramer eher ausweichend: „In der letzten Länderspielpause haben wir auch gesagt, wir nutzen das, um richtig Gas zu geben. Das machen sie auch jetzt wieder.“ Noch mehr gehe wohl nicht. „Irgendwann kommt man dann, wenn man das Gaspedal weit runterdrückt auch auf das Bodenblech“, sagte Kramer. „Den Kontakt zum Bodenblech müssen die Spieler haben — aber auch dauerhaft.“ Das sei bei den Einheiten, die laut Trainer auch richtig schmerzhaft waren, der Fall gewesen. „Das ist die Grundvoraussetzung für das, was am Freitag in der Arena passieren muss“, meinte Kramer.
Wenn seine Spieler am Freitag auf den Rasen kommen, sollen sie bissig und aggressiv sein. „Um das zu erreichen, müssen die Jungs aber auch richtig regeneriert sein“, erklärte Kramer. „Eine gewisse Frische braucht man, um in ein solch wichtiges Spiel zu gehen.“ Die Situation müsse jedem Spieler bewusst sein und entsprechend angenommen werden. „Da gibt es kein links oder rechts. Alle müssen mit der richtigen Konsequenz zu Werke gehen — und das geradeaus und mit aller Macht.“