Giefer geht — und wartet ab
Fortunas Torwart zieht es in die erste Liga. Auch Gladbachs Marc-André ter Stegen ist bei anderen Vereinen sehr gefragt.
Düsseldorf. Am Ende nahm Wolf Werner Fabian Giefer in den Arm. Auf dem Betzenberg hatte der Düsseldorfer Torwart dem Fußball-Zweitligisten und dessen Manager im Abstiegskampf den so wichtigen 1:0-Erfolg gerettet. Wo der Ball ins Tor sollte, war Giefer schon da. 13 Schüsse auf das Gehäuse feuerte Kaiserslautern ab, Giefer parierte alle, fing Flanken ab, strahlte Ruhe und Souveränität aus.
Fortuna Düsseldorf indes wird davon maximal noch in 17 Spielen der Zweitliga-Rückrunde profitieren können. Dann — und das ist sicher — ist Giefer weg. Der Vertrag des ehemaligen Leverkuseners läuft im Sommer aus, verlängern wird er ihn nicht. Giefer zieht es in die 1. Liga. Sein Wechsel zum Erstligisten und Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04, wo Timo Hildebrands Vertrag im Sommer ausläuft, wird seit Wochen als perfekt verkündet.
Ist er aber nicht, erklärte Giefers Berater Tobias Sander gegenüber unserer Zeitung. „Mit Schalke ist nichts klar“, sagt Sander. Weil sich Spieler und Berater damit erst „im nächsten Jahr befassen“ würden. Kein Zweifel: Interessenten gibt es genug, auch aus dem Ausland kommen Anfragen für den 1,93-Meter-Mann.
Ziemlich sicher aber ist, dass Giefer Düsseldorf nicht schon in der Winterpause verlässt. Dann gäbe es im Zweifel zwar noch eine ansehnliche Ablösesumme für den Zweitligisten, aber weder Fortuna Düsseldorf noch der 23-Jährige haben gesteigertes Interesse an einem vorzeitigen Abschied.
„Fabian ist hier ein wichtiger Baustein“, sagte Interimstrainer Oliver Reck in Kaiserslautern. „Er wird bis zum Saisonende bei uns bleiben.“ Was glaubwürdig klingt. So war Reck auch der Versuchung widerstanden, in Kaiserslautern auf Giefers namhaften Konkurrenten Michael Rensing (Vertrag bis 2015) und damit auf die längerfristige Zukunft zu zählen.
Giefer selbst profitiert finanziell davon, im Sommer als ablösefreier Torwart bei seinem neuen Arbeitgeber anzuheuern. Wer nichts kostet — so die Regel im Geschäft — bekommt zusätzlich ein Handgeld. Mit einem frühzeitig fixen Wechsel würde sich der Torwart eine gute Verhandlungsposition verbauen.
Denn das Torwartkarussell in der Bundesliga kommt erst langsam in Schwung. So könnte schon bald auch beim Champions-League-Aspiranten Borussia Mönchengladbach die Planstelle im Tor frei werden. Wenn Nationaltorwart Marc-André ter Stegen nach Weihnachten verlauten lassen sollte, dass er den Verein verlässt. Das Interesse des spanischen Meisters FC Barcelona steht seit Monaten im Raum.
Schon für Anfang Dezember war eine Entscheidung angekündigt, dass sie jetzt auf die Winterpause verschoben wurde, stärkt den Eindruck, dass der 21-Jährige mit Vertrag bis 2015 Gladbach verlässt. Neben Giefer käme dann aber auch der Freiburger Oliver Baumann (trotz Vertrags bis 2018) als Ersatz in Frage. Und in Hannover lässt sich Nationaltorwart Ron-Robert Zieler Zeit, seinen 2014 auslaufenden Kontrakt zu verlängern — weil er künftig international spielen will.