Sieg in Kaiserslautern: Reck und seine drei Kniffe
Der Trainer setzt auf Tugrul, Hoffer und redet sein verunsichertes Team stark.
Kaiserslautern. Zartes Pflänzchen Hoffnung, wachse und gedeihe. So kann man den Abend auf dem Betzenberg in Kaiserslautern kurz umreißen, wenn man es denn mit Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hält.
Der überraschende 1:0-Sieg beim Aufstiegskandidaten aus der Pfalz machte zwar die vergangenen Krisenwochen nicht unvergessen, doch es scheint Besserung in Sicht. Das hat auch mit Interimstrainer Oliver Reck zu tun, der in den vergangenen Tagen von „überzeugenden Siegen“ und im Vergleich „besseren Spielern“ seiner Fortuna gesprochen hatte.
Reck hat der Mannschaft Selbstvertrauen eingeredet. Dass sie es noch nicht hat, zeigten die ersten Minuten, als es die Fortunen allein Torwart Fabian Giefer und der Lauterer Nachlässigkeit zu verdanken hatten, dass sie nicht schon wieder einem Rückstand hinterherlaufen mussten.
Nach 21 Minuten Köpfte dann Vertretungskapitän Oliver Fink zum ersten Mal in Richtung FCK-Tor und es schien, als merkte seine Mannschaft: Moment mal, vielleicht hat Oliver Reck ja recht. Von da an trat die Fortuna ein wenig Selbstbewusster auf. Recks alter Fußballer-Kniff, das Starkreden, hatte funktioniert.
Und es war nicht der einzige Hebel, den der Interimstrainer umgelegt hatte. In Tugrul Erat beförderte der Trainer einen jungen, von der Krise weitgehend unbelasteten Spieler aus der zweiten Mannschaft in die Startelf. Auch das klappte, weil Erat mit großem Herz und Mut auf dem Betzenberg spielte und in der 68. Minute beinahe das 2:0 gemacht hätte.
Der dritte Schritt aus dem kleinen Einmaleins des Interimstrainers war, Erwin Hoffer an alter Wirkungsstätte zu bringen. Der österreichische Stürmer hätte nach dem Benschop-Pass in der 31. Minute frei vor Sippel vor Versagensangst im Rasen versinken können. Doch vor 29 541 Zuschauern blieb der Ex-FCK-Stürmer cool und schob zum 1:0 ein.
Für den ersten Auftritt nach Mike Büskens hatte Reck also alles richtig gemacht. Doch die Fortuna konnte sich in Kaiserslautern auch darauf verlassen, nicht das Spiel machen zu müssen. Das kam dem angeschlagenen Team natürlich entgegen. Der Rest waren Kampf, Giefer und das Glück des Tüchtigen.