Fortuna Düsseldorf Hermann will Düsseldorf verlassen: „Ich will dem Jupp etwas zurückgeben“

Co-Trainer will mit Heynckes zum FC Bayern und hat um Vertragsauflösung bei Fortuna gebeten.

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Düsseldorf. Peter Hermann ist angefasst, aber natürlich steckt in ihm auch ein wenig Vorfreude. Der FC Bayern München hat angefragt, wieder könnte das eine große Episode werden. Jupp Heynckes (72) und Peter Hermann (66) — das ist seit gemeinsamen Leverkusener Tagen ein Kombination, auf die man besser nicht verzichten sollte. Zumindest aus Bayern-Sicht.

Heute hat Hermann in Düsseldorf beim Fußball-Zweitligisten Fortuna reinen Tisch gemacht: „Fakt ist, dass ich ein Angebot der Bayern habe. Ich habe nach Überlegungen den Verein gebeten, den Vertrag mit mir aufzulösen. Das läuft im Moment. Und ich glaube auch an eine Einigung“, sagte Hermann.

Leicht fällt ihm das nicht. Sagt er. „Es fällt mir sehr, sehr schwer. Ich habe hier in Düsseldorf alles schätze gelernt. Aber ich verbinde mit dem Jupp Heynckes sehr viel und ich möchte ihm diesen Gefallen tun und ihm etwas zurückgeben.“ Freunde seien sie geworden. Hermanns Karriere ist beschleunigt worden, vor allem durch die Erfolge von und mit Heynckes - viele in München halten große Stücke auf Hermann, die Spieler sind ihm stets in Zuneigung verbunden. Viele sagen: Hermann macht das Training, Funkel und Heynckes sind die übergeordneten Beobachter.

„Ich habe auch mit Friedhelm Funkel darüber gesprochen, das ist ja ein ähnliches Verhältnis wie mit dem Jupp“, sagt Hermann und plaudert aus dem Nähkästchen: „Der Friedhelm hat aber auch volles Verständnis.“ Er werde Peter Hermann, sagt Funkel, „keine Steine in den Weg legen“. Aber: „Die Entscheidung liegt nicht bei mir, sondern beim Verein.“ Der hält sich noch bedeckt, natürlich auch, um einen möglichst guten Preis zu erzielen. Mit Hermann geht immerhin ein Stück des jüngsten Erfolgs. „Wir haben die Bitte zur Kenntnis genommen, nachdem Peter Hermann auf uns zugekommen ist. Wir werden das jetzt bewerten. Fakt ist, er hat noch einen laufenden Vertrag“, sagt Vorstand Robert Schäfer.

Hermann sagt, das Angebot der Bayern sei eben etwas Besonderes. „Bayern ist eine andere Hausnummer als Schalke, da gab es im Sommer ja auch ein Angebot.“ Hermann sagt: „Jetzt ist die Lage hier sehr stabil in Düsseldorf, deswegen fällt es mir auch ein bisschen leichter. Wir waren ja hier permanent im Abstiegskampf, jetzt entsteht hier was, das hat sich wesentlich verbessert. Das habe ich gerade erst wieder im Training erlebt. Nach neun Spielen Tabellenführer, das ist kein Zufall mehr, das ist gute Arbeit.“

Ob es einen Weg zurück gibt? „Ich bin ja noch nicht weg“, sagt Hermann. Und wenn er doch geht, dann werden „Tränen fließen“. Glaubt er. Kein Zweifel.