Hoffer ist fast ein Fortune
Die Verhandlungen verzögern sich. Das Spiel in Berlin kommt zu früh.
Düsseldorf. Wie gerne Fortunas Cheftrainer Mike Büskens Erwin „Jimmy“ Hoffer in seinem Kader haben möchte, offenbarte sich am Freitag im turnusmäßigen Pressegespräch. „In Jimmy haben wir einen Stürmer . . .“sagte Büskens, um sich dann zu korrigieren: „Wir hoffen in Jimmy einen Spieler gewinnen zu können, der die beiden ersten Ligen in Deutschland kennt, der deutsch spricht und der wirtschaftlich in unseren Rahmen passen würde.“ Doch noch ist nicht alles perfekt mit dem 26-jährigen Stürmer, der am Freitag Morgen kurz am Trainingsgelände war. Wegen eines Feiertages in Italien hatten sich die Verhandlungen verzögert.
Mit dem abgebenden Verein SSC Neapel sei man aber in guten Gesprächen, am Montag wird Hoffer jedoch nicht für Fortuna in Berlin spielen dürfen. Denn der vierte Spieltag der 2. Bundesliga hat am Freitag bereits mit den ersten Spielen begonnen. „Das wäre sonst eine Wettbewerbsverzerrung, wenn wir ihn am Montag verpflichten und ihn direkt einsetzen könnten“, sagte Wolf Werner. Der Sportvorstand der Fortuna erklärte, dass der Verein Hoffer nicht ausleihen wolle. Die von Neapel aufgerufene Summe soll sich in einem für den Zweitligisten bezahlbaren Rahmen bewegen und damit unter der zunächst kolportierten Summe von 750 000 Euro liegen. Neapel hatte einst 5 Millionen Euro an Rapid Wien für Hoffer bezahlt. Aber in Italien war der 26-Jährige nie richtig zurecht gekommen.
„Wir wollen ihm eine neue Heimat bieten“, sagte Werner über Hoffer, der in Neapel insgesamt dreimal ausgeliehen wurde — zweimal an Kaiserslautern, einmal an Eintracht Frankfurt und dort auch jeweils zehn Treffer erzielt hat.
Erwin Hoffer ist ein Spieler, der sehr dynamisch agiert. Außerdem hat der Österreicher einen sehr harten und präzisen Schuss. „Jimmy“, wie er überall genannt wird, wäre sowohl für Charly Benschop als auch für Stefan Reisinger ein idealer Sturmpartner, weil er mit seinem Laufspiel Lücken reißt und Raum für seine Kollegen schafft.
Während sich bei Hoffer ein Happy End abzeichnet, wird Martin Latka weiter auf seine Rückkehr in die Mannschaft der Fortuna warten müssen. Mike Büskens hatte schon angedeutet, dass es von den Trainingseindrücken eng werden wird. Auch der Spieler selbst zweifelt daran, dass es bis Montag gehen wird. Büskens wolle auch kein Risiko eingehen, um die Gesundheit des Tschechen nicht zu gefährden. Tobias Levels wird in Berlin wohl wieder in der Innenverteidigung beginnen.