Dustin Bomheuer im Interview: „Spiel in Berlin weist die Richtung“
Dustin Bomheuer ist überzeugt, dass der Fortuna nur etwas Glück fehlt.
Düsseldorf. Damit hätten die Wenigsten gerechnet. Dustin Bomheuer, vom MSV Duisburg vor Saisonbeginn verpflichtet, ist bereits nach vier Pflichtspielen eine feste Größe im Spiel der Fortuna. Als Innenverteidiger verrichtet der 22-Jährige völlig unaufgeregt seinen Dienst und gehörte immer zu den Besten bei den Spielen von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf. Wir sprachen mit ihm.
Herr Bomheuer, vier Pflichtspiele sind absolviert. Wie sieht ihre Einschätzung zum Start bei der Fortuna aus?
Dustin Bomheuer: Wir sind in allen drei Ligaspielen — wenn ich das Pokalspiel mal außen vor lasse — dominant aufgetreten. Vom Ballbesitz und von den Großchancen her hatten wir jeweils ein deutliches Übergewicht. Bisher hat uns aber so ein wenig das Quäntchen Glück gefehlt. Wir haben immer eine richtig gute erste Hälfte gespielt, sind dann ab der 60., 70. Minute aus dem Rhythmus gekommen, vor allem in Köln. Wir konnten unser Spiel nicht mehr durchziehen.
Was folgern Sie daraus?
Bomheuer: Ich denke schon, dass wir aus den Erfahrungen gelernt haben. Wir müssen unser Spiel konsequent durchziehen. Und dann werden wir auch unsere Chancen besser nutzen.
Wie erklären Sie sich den Leistungsabfall?
Bomheuer: Das ist schwierig zu erklären. Wir hätten nachlegen und den Sack zumachen müssen. Gegen 1860 München waren wir dann schon eher das ganze Spiel dominant, haben dann aber die entscheidenden Fehler gemacht und unglücklich verloren.
Fehlte da die letzte Konzentration?
Bomheuer: Nein, wie gesagt, da fehlte nur das Glück. Und wenn wir so weiterarbeiten, und uns unsere Chancen so wie bisher rausspielen, wird sich das ändern. Es waren erst drei Ligaspiele. Wir müssen geduldig sein und uns das Glück erarbeiten.
Wie geht man damit als Abwehrspieler um, dass man vieles richtig gemacht und kaum Chancen zugelassen hat und doch am Ende mit leeren Händen dasteht?
Bomheuer: Wir dürfen uns von unserem Weg nicht abbringen lassen, dann kommen auch die Erfolgerlebnisse.
Wie waren Sie mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden?
Bomheuer: So schlecht habe ich es nicht gemacht, auch weil ich keine große Eingewöhnungsphase brauchte. Wir haben beim MSV etwas tiefer gestanden, aber ich finde es gut, dass ich mich jetzt mehr in den Spielaufbau einschalten muss und kann. Die Rolle spielt mir in die Karten.
Waren Sie überzeugt, von Anfang an Stammspieler bei Fortuna zu sein?
Bomheuer: Mir war bewusst, dass ich starke Konkurrenz habe. Ich musste in der Vorbereitung zeigen, was ich kann. Bis jetzt hat mich der Trainer aufgestellt — und darüber bin ich glücklich.
In der Offensive fehlte Ihnen auch das Glück, oder?
Bomheuer: Ja, gegen 60 München hatten wir 11:0-Ecken, aber wir sind da einfach nicht gefährlich genug. Daran müssen wir arbeiten und einfach einen Tick galliger sein. Spiele werden auch durch Standardsituationen entschieden. Da müssen wir uns verbessern. Denn da bleiben Punkte liegen, die uns am Ende fehlen könnten.
Ist das Spiel in Berlin etwas Besonders, auch wegen des Tabellenstandes und den Ambitionen des Gegners?
Bomheuer: Ja, auf jeden Fall. Ich hatte bereits einmal das Glück, dort zu spielen. Ähnlich wie hier in Düsseldorf herrscht da eine überragende Atmosphäre. Da will jeder Fußballer mal spielen. Union wurde vor der Saison als Geheimfavorit gehandelt. Obwohl sie nicht so gut gestartet sind, wird es für beide Clubs ein richtungsweisendes Spiel. Auch deswegen freue ich mich darauf.
Wie haben Sie die Pfiffe gegen Tobias Levels empfunden?
Bomheuer: Tobi hat seine Sache bis auf seinen kleinen Stellungsfehler sehr gut gemacht. Leider wurde dieser sofort bestraft. Aber wir machen allgemein noch zu viele Fehler. Die Pfiffe waren völlig daneben.