Kleiner Dämpfer nach einer tollen Vorrunde

Die Bilanz fällt für Fortuna trotz der abschließenden Niederlage in Rostock positiv aus.

Düsseldorf. Fast hätte man sich wundern müssen nach dem Abpfiff der Fußball-Zweitliga-Begegnung in Rostock. Denn (fast alle) Spieler und Verantwortliche von Fortuna Düsseldorf zeigten wenig Bestürzung über eine magere Leistung und eine verdiente 1:2-Niederlage, mit der sie im Hinterkopf einen Tag später ihren dennoch verdienten Weihnachtsurlaub antraten.

Die Leistung im letzten Hinrundenspiel war kein Spiegelbild der vorangegangenen 16 Auftritte. Wolf Werner sprach sogar von einer "wunderbar erfolgreichen Halbserie". Der Geschäftsführer Sport der Fortuna grollte dennoch ein wenig und hätte sich ein besseres Jahresende vorstellen können. "Natürlich wollten wir etwas mitnehmen aus Rostock", sagte Werner, der ebenso wie alle anderen feststellen musste, dass mit ein paar Prozent weniger Einsatz auch in der 2. Liga nichts zu gewinnen ist.

Wie die Rostocker mit ihrer Leidenschaft am Samstag hatten auch die Fortunen in den zurückliegenden Monaten so manchen Gegner in die Knie gezwungen. "Vor allem in den Heimspielen haben wir teilweise sensationelle Leistungen von der Mannschaft gesehen", erklärte Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth, der gerne auch die nicht ganz so gute Auswärtsbilanz aufgebessert sehen möchte.

Sieben Siege in neun Heimspielen (ohne Niederlage) stehen fünf Auswärtsniederlagen in acht Spielen in der Fremde gegenüber. "Ohnehin müssen wir uns ab dem 29. Dezember, dem Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde, wieder orientieren", sagt Frymuth. "Die Karten werden dann neu gemischt."

Das heißt im Klartext aber auch, dass sich der Aufsteiger nicht auf seinen bisherigen Erfolgen ausruhen darf, wenn man weiter oben dran bleiben will. Was muss also noch besser werden:

Die Fortuna hat für die Siege jeweils viel investieren müssen. Der erhöhte Kraftaufwand hat sich bislang kaum ausgewirkt, könnte aber im weiteren Verlauf der Saison negative Konsequenzen haben. Deshalb wünscht sich Trainer Norbert Meier noch mehr Kaltschnäuzigkeit und Kälte vor dem gegnerischen Tor.

Immer wieder mussten verletzungsbedingte Ausfälle kompensiert werden. Und immer wieder zog der Trainer einen neuen Joker aus dem Hut - der einschlug. Doch das ist nicht immer gewährleistet. So fehlte der gesperrte Ranisav Jovanovic in Rostock als erfahrener Stürmer sehr. Aber auch ein Ausfall von Bamba Anderson, Jens Langeneke oder Andreas Lambertz für längere Zeit wäre nicht leicht zu kompensieren. Auch eine schnelle Rückkehr von Marco Christ würde helfen.

Sicherlich klagt jeder, der die Fortuna mit 30 Punkten nach 17Spielen kritisiert, auf hohem Niveau. Wenn es noch etwas zu verbessern gibt, ist es sicherlich das zu selten gesuchte Spiel über die Außenpositionen. Denn die Kopfballstärke von Martin Harnik und Jovanovic kommt kaum zur Geltung.

Es fehlt wohl noch die Erfahrung bei einigen Fortunen. Aber in Berlin, Duisburg, Fürth und auf St. Pauli hätte die Mannschaft aufgrund ihrer Leistung und Einstellung nicht unbedingt verlieren müssen. Hier gilt es für das Trainerteam an den Schwächen zu arbeiten. Denn am Selbstvertrauen und am Potenzial der Mannschaft hat es nicht gelegen.

Allerdings kann jeder Fortune stolz auf das bisher Erreichte sein und die Rückrunde mit Gelassenheit erwarten.