Lumpi steht als Führungsspieler für Fortuna II bereit
Die Identifikationsfigur des Vereins ist aus Dresden zurück. Und Andreas Lambertz hat mit der Zwoten des Bundesliga-Aufsteigers bereits wieder das Training aufgenommen.
Düsseldorf. Back to the Roots — Andreas „Lumpi“ Lambertz ist wieder in Düsseldorf und spielt für seine Fortuna. Der 33-Jährige soll die zweite Mannschaft des Bundesliga-Aufsteigers unterstützen und als Führungsfigur dienen. Die „Zwote“ der Fortuna hat das Training bereits wieder aufgenommen (siehe Artikel unten). Wir sprachen mit dem Rückkehrer.
Herr Lambertz, wie war das erste Training?
Lumpi Lambertz: Es geht so. Die ersten Einheiten mit den kurzen und knackigen Bewegungen tun dann doch etwas mehr weh, als stupides Laufen.
Wie war es denn, nach drei Jahren wieder in Düsseldorf auf dem Trainingsplatz zu stehen?
Lambertz: Es war schon komisch, wenn man wieder da ist — keine Ahnung, irgendwie cool. Es war aber auch eine ganz entspannte Atmosphäre und ein lockerer Aufgalopp.
Wie sieht der Rückblick auf die Zeit in Dresden aus? War es eine gute Zeit?
Lambertz: Absolut und auf jeden Fall. Das war die richtige Entscheidung und der richtige Schritt. Ich habe es da perfekt angetroffen und es lief ja auch super. Die Fans haben mich sehr gut aufgenommen, und ich habe auch nur ein positives Feedback erhalten. Zudem ist meine Familie dort sehr gut klar gekommen. Meine Kinder haben viele Freunde kennengelernt. Sie sind ja jetzt schon ein Jahr wieder in Düsseldorf. Wenn wir nach Dresden fahren, ist Freude pur in den Augen der Kinder zu sehen. Es war echt eine tolle Zeit.
Dann war es für die Familie schwerer, die Zelte abzubrechen?
Lambertz: Das letzte halbe Jahr hat es mir dann etwas einfacher gemacht, da ich in der Rückrunde kein einziges Spiel mehr gemacht habe. So fiel mir der Abschied leichter, auch wenn ich mich nicht hängengelassen habe.
Wie stellen Sie sich die nächste Zeit Ihrer Karriere vor?
Lambertz: Es ist schon eine Art von ,Karriere ausklingen lassen’. Ich wollte nicht aufhören, hatte noch Lust zu kicken. Dann war es so, dass ein erfahrener Mann für die U 23 gesucht wurde — in der Nachfolge von Jens Langeneke, Christian Weber und zuletzt Ahmet Cebe.
Wie gehen Sie mit dem Respekt um, den die jungen Spieler Ihnen und Ihrer tollen Karriere gegenüber zeigen?
Lambertz: Auch schon in Dresden haben die jungen Spieler mir sehr viel Respekt entgegengebracht, weil auch da schon große Altersunterschiede waren. Das war echt heftig. Jetzt hier habe ich ja gerade einmal eine Einheit hinter mir, deswegen kann ich das bei meiner neuen Mannschaft noch nicht sagen.
Was sind die nächsten Ziele?
Lambertz: Dazu ist noch Zeit, das zu überlegen. Und ich werde das mit dem Verein in Ruhe besprechen, was das Beste ist. Jetzt zählt erst einmal das Sportliche.
Streben Sie die Trainer-Laufbahn an?
Lambertz: Das ist ja eine der entscheidenden Überlegungen. Geht man diesen Weg auch Richtung Nachwuchs-Leistungszentrum, wie es auch Jens Langeneke gemacht hat? Dann ändert sich das Leben nicht großartig. Du bist weiter an der Linie und die Wochenenden sind auch dem Sport geweiht. Es braucht sogar noch mehr Zeit, weil man als Trainer das Geschehen auch analysieren muss. Es gibt andere Möglichkeiten wie im Marketing zu arbeiten. Aber dann bist du komplett weg vom Platz. Die Entscheidung ist nicht einfach.
Was muss passieren, damit die Profis der Fortuna die Klasse halten können?
Lambertz: Ich will die Leistung nicht schmälern, aber die 2. Liga war schwach, und Nürnberg und Düsseldorf waren clever genug, um das Geschenk anzunehmen. Jetzt kommt es drauf an. Da oben gibt es einfach ein anderes Level. Es ist wichtig, sich gut zu verstärken. Die Kaderplaner und Scouts haben da auch ein gutes Händchen. Zudem steckt noch viel Potenzial in der Mannschaft. Wenn Fortuna gegen gestandene Bundesliga-Mannschaften spielt, kannst du nur als Team bestehen, weil der spielerische Unterschied da sein wird.