Fortuna Düsseldorf Oliver Fink: „Wir müssen uns cleverer verhalten“

Oliver Fink glaubt aber, dass die Mannschaft aus der Niederlage gegen Braunschweig lernt.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Oliver Fink zählt auch in dieser Saison zu den zuverlässigsten Größen im Team der Fortuna. Der Kapitän träumt davon, mal einen Doppelpack zu erzielen. Aber es würde ihm auch reichen, überhaupt mal wieder für die Fortuna zu treffen. Vor dem wichtigen Spiel in Karlsruhe stand er uns zu einem Interview zur Verfügung.

Herr Fink, wie haben Sie darauf reagiert, dass ein langjähriger Wegbegleiter in Paul Jäger bald nicht mehr im Vorstand arbeiten wird (“ siehe auch Artikel im Sport auf S. 10)?

Oliver Fink: Mit Paul Jäger bin ich immer sehr gut klar gekommen. Ich war immer dankbar, wenn er mir in kritischen Situationen mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Daher bin ich froh, dass er Fortuna in anderer Funktion erhalten bleibt.

Wie gefährlich wird die kommende Aufgabe in Karlsruhe für die Fortuna?

Fink. Die Tabellensituation für den KSC ist prekär, aber allein die Tatsache, dass die Mannschaft Hannover 96 im letzten Heimspiel 2:0 geschlagen hat, macht sie für uns gefährlich. Vom Tabellenplatz dürfen wir uns ohnehin nicht blenden lassen. Da erwartet uns ganz viel Arbeit.

Wie groß ist der Frust und die Enttäuschung nach der unnötigen Niederlage gegen Braunschweig?

Fink: Wir wären nicht gut beraten, wenn wir mit Frust in dieses Spiel am Sonntag gehen würden. Es war ärgerlich, weil wir beide Treffer hätten verteidigen können. Wir hatten heute eine gute Besprechung und haben beschlossen, mit noch mehr Aggressivität in diese wichtigen 90 Minuten hineinzugehen. Also ein bisschen Wut können wir ruhig mitnehmen.

Die Auswärtsbilanz der Fortuna sieht ja nicht so schlecht aus. Ist sie ein Erfolgsgarant?

Fink: Vom nackten Ergebnis mag das stimmen, aber gegen Braunschweig stimmte ja die Leistung. Vielleicht ist uns dort aber das Glück wieder mehr hold. Grundsätzlich spielt jeder von uns lieber zuhause. Wir haben in Karlsruhe eine echt gute Chance, und die wollen wir nutzen. Auf jeden Fall nicht zu verlieren, wäre wichtig, um diesen Gegner auf Abstand zu halten. Wir müssen uns dafür aber auf jeden Fall steigern.

Was kann man noch aus dem Braunschweig-Spiel lernen?

Fink: Wir benötigen auf jeden Fall mehr Ballbesitz-Phasen, in denen wir dem Gegner mal den Wind aus den Segeln nehmen und den Ball kontrollieren können. Und wir dürfen dem Gegner einfach gar nichts anbieten, wie wir es jetzt zuletzt nicht immer geschafft haben. Aus solchen Spielen und Niederlagen sollten wir lernen. Wir müssen auf jeden Fall cleverer verhalten. Und vielleicht waren wir uns zu sicher. Da sollte man dann auch mal mit einem 1:1 in einer solchen Situation zufrieden sein.

Schauen die Spieler jetzt besonders auf die Tabelle?

Fink: Die Tabellenkonstellation ist immer ein Blick wert. Jetzt haben wir drei Spiele gegen Mannschaften vor uns, die unten drin stehen. Und da wollen wir möglichst früh für klare Verhältnisse sorgen.

Ist die Situation noch präsent, dass in der vergangenen Saison in drei Spielen neun Punkte Vorsprung verspielt wurden?

Fink: Ich hätte da gar nicht mehr dran gedacht. Aber das sollten wir tatsächlich nicht vergessen, obwohl die Situation nicht mit der im vergangenen Jahr zu vergleichen ist. Wir sollten in Karlsruhe mindestens einen Punkt holen und dafür auch den entsprechenden Aufwand betreiben.

Ein Oliver Fink war auch schon mal torgefährlicher?

Fink: Ich habe mit Michael Rensing gesprochen. Er sagte, wir hätten bereits das fünfte abgefälschte Gegentor kassiert, wir hingegen viel zu selten eine solche Situation erzwungen. Wir wollen mehr aufs Tor schießen, auch wenn da manchmal etwas Glück dazu gehört. Ich möchte auch sehr gerne wieder treffen, von meinem Traum, einmal ein Doppelpack für Fortuna zu erzielen, will ich gar nicht sprechen.