Ratajczak löst Almer ab

Fortuna-Trainer Norbert Meier hat die Entscheidung noch nicht verkündet, ein Wechsel im Tor steht aber bevor.

Düsseldorf. Robert Almer ahnt es: Am Montagabend in Braunschweig (20.15 Uhr/Sport1) wird Michael Ratajczak wieder als Torwart für die Fortuna auflaufen. Alles andere würde verwundern, trotz der zuletzt drei Siege des Fußball-Zweitligisten in Folge mit Almer im Tor. Trotzdem geht der Österreicher ganz entspannt mit der Situation um: „Natürlich würde ich das gerne selbst entscheiden, aber im Fußball liegt so etwas eben immer beim Trainer.“

Selbstkritisch ist der 27-Jährige bei erlaubtem Wunschdenken aber doch: „Wenn ich mein ganzes Können unter Beweis gestellt hätte, dann hätten wir in allen drei Spielen zu Null gespielt.“ Hat er aber nicht: Zwar siegte die Fortuna jeweils, zitterte aber auch immer gehörig. Drei Mal lautete das Endergebnis 4:2. Beim ersten Gegentreffer gegen Cottbus am vergangenen Samstag sah Almer nicht gut aus, zuvor wäre er bei einem Cottbuser Freistoß an den Pfosten hinter einer schlecht postierten Mauer chancenlos gewesen.

Almer kassierte bei seinen drei Einsätzen sechs Tore, der Durchschnitt ist da schnell errechnet: Pro Spiel zwei Gegentore.

Ratajczak kassierte in den vorherigen sechs Spielen nur vier Gegentreffer (Schnitt: 0,7). Doch trotz der nackten Zahlen gibt sich die vorherige Nummer eins verschlossen, mag die Spekulationen um seine wahrscheinliche Rückkehr nicht anheizen. Freundlich lächelnd plauderte der 29-Jährige lieber über das schöne Wetter in diesen Tagen, schwieg sich zum Torwartduell aus.

Fest steht aber auch: Seinen Tribünenplatz wegen der Rot-Sperre dürfte er so schnell nicht mehr einnehmen wollen. Ratajczak hat in Zeiten eines Konkurrenten namens Michael Melka lange genug gesessen.

Nach einem fatalen Rückpass von Rechtsverteidiger Christian Weber gegen den Karlsruher SC war Ratajczak in Bedrängnis geraten, hatte beim Herauslaufen den Ball mit den Händen außerhalb des Strafraums abgewehrt. Der Schiedsrichter sah eine „unnatürliche Handbewegung“, die ein mögliches Tor verhinderte, und zückte die Rote Karte. Zwei Spiele Sperre folgten. „Das ist jetzt abgehakt. Drei Spiele, alle drei gewonnen“, sagt Ratajczak.

Seine Zurückhaltung mag aus dem eher unangenehmen Konkurrenzkampf der vergangen Jahre herrühren. Mit Melka, der im Sommer zu RW Oberhausen wechselte, herrschte privat völlige Funkstille in einem stets angestrengten Kampf um den Stammplatz. Sein Kollege Robert Almer weiß indes um die klare Rollenverteilung, das lässt er durchblicken. Entsprechende Szenen aus den drei Spielen hat er mit Torwarttrainer Manfred Gloger bereits analysiert.

Von Cheftrainer Norbert Meier habe es aber bisher noch keine klare Ansage gegeben, wer am Montag in Braunschweig das Tor hüten wird. „Da lasse ich mich überraschen“, sagt Almer. Seine Ahnung wird aber wohl Wirklichkeit werden.