Fortuna Düsseldorf Rensing hält der Fortuna den Punkt fest
Gleich in drei Szenen beweist der Torhüter des Zweitligisten seine Klasse. „Diese Szenen wünsche ich mir“.
Düsseldorf. Am Ende war es ein Spiel, das wie für einen Torhüter gemacht zu sein schien. „Ja, da waren schon so ein paar Szenen, in denen ich richtig zu tun hatte“, sagte Michael Rensing im Anschluss an die 90 Minuten und dem 1:1 gegen den Karlsruher SC. „Aber so etwas wünsche ich mir auch.“
Zunächst drehte Fortunas Nummer 1 einen Kopfball von Bjarne Woelke im Anschluss an einen Freistoß noch an den Pfosten und verhinderte so einen Rückstand gegen eine Mannschaft, die nur bei Standards gefährlich wurde — oder nach einem schweren Fehler in der Hintermannschaft, wie er Alexander Madlung unterlief. Erwin Hoffer nutzte zunächst die Unkonzentriertheit des 34 Jahre alten Innenverteidigers, um alleine auf das Fortuna-Tor laufen. Doch der Ex-Fortune fand bei seinem Schuss im Strafraum in Michael Rensing seinen Meister, der die kurze Ecke dicht gemacht hatte und dessen rechte Hand im richtigen Moment rausrückte, um den Schuss Hoffers in die lange Ecke abzuwehren. Die dritte Großchance vereitelte Fortunas Torhüter drei Minuten vor dem Ende nicht so bewusst. Grischa Prömel hatte aus kurzer Entfernung geschossen. „Ich habe den Ball gar nicht gesehen, ich habe irgendwie nach links unten mit der Hand reagiert“, sagte Rensing. „Aber ich freue mich darüber natürlich.“
Ganz zurückhaltend reagierte Trainer Friedhelm Funkel auf diese Situation. „Michael hat letztlich mit dieser Großtat den Punkt festgehalten. Dafür ist er aber auch da. Er ist ein guter Torwart. Von dem erwarte ich auch, dass er solche Bälle hält.“
Einmal hatte auch Fortunas Schlussmann nicht mehr eingreifen können, als zwei Minuten nach der Pause der KSC zum Ausgleich kam. Nach einer Ecke sah die Hintermannschaft der Fortuna nicht gut aus, weil Florian Kamberi völlig frei abschließen konnte. Das lag auch daran, dass bei dieser Ecke kein Spieler der Fortuna am Pfosten stand. „Ich bin dafür, dass immer an beiden Pfosten ein eigener Spieler steht. Aber das war so abgesprochen, weil zu viele Spieler des Gegners kurz standen und wir diese abdecken mussten“, sagte Rensing.
Vor einem Jahr wäre er noch dankbar für einen Punktgewinn gegen den KSC gewesen. „Jetzt haben wir ein anderes Selbstverständnis und ärgern uns über den Verlust von zwei Punkten“, sagte Rensing. Es sei das erste Mal gewesen, dass die Fortuna mit einer Führung aus der Pause gekommen sei und dann direkt den Ausgleich kassiert habe. „Da waren wir mal wieder nicht richtig auf dem Platz.“ Damit sprach Michael Rensing die Schwäche der Fortuna an, die ersten Minuten nach dem Anpfiff einer Hälfte gerne mal im Tiefschlaf zu beginnen.
Man könne aus Rensings Sicht nicht erwarten, dass alles bereits super läuft. „Die Mannschaft hätte nach dem frühen Gegentor auch einbrechen können. Das ist in der vergangenen Saison mehrfach vorgekommen. Diesmal haben wir mehr als dagegen gehalten“, sagte Fortunas Torhüter.
Doch viel ging nicht mehr nach vorn. Im Gegenteil: Die Fortuna musste hellwach sein, dass sich nicht ein weiterer Fehler einschleicht oder eine andere Standardsituation auch den einen Punkt noch in Gefahr brachte. „Wir werden das Ganze analysieren. Da gibt es ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen.“ Aber da seien auch viele positiven Dinge „und Sachen von denen man lernt und auch daran wächst.“