Fortuna Düsseldorf Rouwen Hennings: "Die Kompaktheit muss nicht leiden"

Fortunas Stürmer Rouwen Hennings hofft in der Rückrunde auf mehr Unterstützung.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Denkbar schlecht begann das neue Jahr für Rouwen Hennings. Fortunas Stürmer verpasste mit einer Erkältung die ersten Trainingseinheiten und auch das erste Trainingsspiel (1:1 gegen Craiova). Doch nach der leichten Grippe erholte sich Hennings schnell. Inzwischen steht er wieder voll im Saft und zeigte in den Testspielen, wie wichtig er für die Fortuna ist. Über den vergebenen Versuch im Elfmeterschießen beim Telekom-Cup gegen die Bayern und über den Lattentreffer aus kurzer Entfernung gegen Paderborn ärgert sich der 29-Jährige allerdings immer noch ein wenig. Beim Rückrundenstart am Freitag gegen den SV Sandhausen will er es besser machen.

Besser auch als die Schlussphase der Hinrunde im Dezember, als er und seine Mannschaft in drei Spielen ohne eigenes Tor blieben. „Da waren wir vorne nicht mehr so zwingend und torgefährlich“, sagt Hennings, der sich zunächst auch an die eigene Nase fasst. „Aber wir haben auch nicht mehr mutig genug gespielt, und wenn es hektisch wurde, haben wir kopflos agiert und unter Druck den Ball einfach nur noch weggeschossen, anstatt Fußball zu spielen.“ Fortunas routinierten Stürmer sieht das als Lernprozess für seine Mannschaft, die es in der Rückrunde geschickter anfassen wird, wenn schnell umgeschaltet und auf Konter gespielt werden soll. Erste positive Anzeichen dafür waren vor allem im Testspiel gegen Mönchengladbach zu sehen. Das Gleichgewicht und die Sicherheit müssen sich noch einstellen. „Und dafür konnten wir jetzt die Vorbereitung nutzen“, sagte Hennings, der nicht davon ausgeht, dass unter einem besseren Offensivspiel die Defensivstärke und Kompaktheit unbedingt leiden müsse. „Das haben wir ja in der ersten Saisonphase auch geschafft und trotzdem viele Torchancen herausgespielt.“ Es sei einfach nicht mehr so zielstrebig nach vorne gespielt haben worden. „Wir waren teilweise zu schnell zufrieden, wenn wir unsere defensive Aufgabe gelöst hatten und haben nicht mehr als Einheit nach vorne agiert.“

Zudem hatte Hennings deutliche Probleme damit, die vielfach lang und hoch nach vorn geschlagenen Bälle zu verarbeiten. Ihm sei sicher nicht gelungen, alle Bälle „richtig festzumachen, aber ich bin auch keine zwei Meter groß und komme an jeden Ball heran“, sagte der 29-Jährige, der auch hofft, dass der Konkurrenzkampf im Kader zu einer weiteren Leistungs-Steigerung beiträgt. „Es würde mich überraschen, wenn wir wieder so außergewöhnlich viele Ausfälle durch Verletzungen und Sperren haben würden.“ Auch die starken Leistungen in der Vorbereitungen von Emmanuel Iyoha hat Hennings beobachtet. Daraus Angst vor dem Verlust seines Platzes in der Startelf abzuleiten, ist dem 29-Jährigen aber natürlich nicht anzumerken. Es gibt eben eine weitere ernstzunehmende Alternative im Sturm.

Ein Problem stellt für Hennings jedoch die Schwäche bei eigenen Standards dar: „Wir haben weder defensiv noch offensiv dabei Bäume ausgerissen — wenn man die Elfmeter ausnimmt. Wir verfügen eigentlich über eine große körperliche Präsenz. Der Ertrag stimmte aber nicht.“

Das vorrangige Ziel für Hennings in der Rückrunde liegt auf der Hand: „Gesund bleiben, steht immer über allem. Ich möchte wieder mehr ins Spiel eingebunden sein und bessere Spiele machen. So in der Luft zu hängen, macht ja auch kein Spaß.“ Dass er an möglichst vielen Toren beteiligt sein möchte, sei ohnehin kein Geheimnis. Die Frage nach einer Zukunft bei Fortuna beantwortet er klar und eindeutig: „Fortuna ist ein Verein, bei dem ich mir vorstellen könnte, länger zu bleiben. Wenn sich die Vereine einigen, sollte sich das organisieren lassen.“