Fortuna Düsseldorf Rutemöller: Fortuna muss zusammenstehen
Der Sportvorstand des Vereins setzt großes Vertrauen in die Erfahrung der Trainer.
Düsseldorf. Erich Rutemöller hatte sich auch zwei Tage nach der bitteren 1:3-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli noch nicht richtig beruhigt. „Ich war mir so sicher, dass wir dieses Spiel gewinnen würden“, sagte der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf. „Ich bin der Letzte, der die Schuld beim Unparteiischen suchen würde, aber ich habe mich schon sehr darüber aufgeregt, wie heftig sich Paulis Trainer Ewald Lienen, Co-Trainer Olaf Janßen sowie Manager Andreas Rettig ständig beim vierten Mann beschwert haben.“ Das sei einfach kein Stil, meint Rutemöller, der von den Unparteiischen fordert, solche Dinge deutlich zu unterbinden.
Dem erfahrenen Fußball-Fachmann Rutemöller ist der Ernst der Situation für die Fortuna natürlich bewusst. Ganze zwei Punkte trennt sie noch von Platz 16 der 2. Bundesliga. „Es ist eng im Abstiegskampf, und wir müssen uns alle hinterfragen, auch die Trainer“, sagt der 72-Jährige. Er sei aber überaus optimistisch und überzeugt, dass die Fortuna das Punkte-Ziel „40+“ erreichen wird. „Was soll man auch anders glauben, wenn man so erfahrene Trainer wie Friedhelm Funkel und Peter Hermann hat. Das sind keine Schwätzer, ich habe vollstes Vertrauen“, erklärt Rutemöller. Auch die Mannschaft wisse aus der Vorsaison, auf was es im Abstiegskampf ankomme: „Das ist ein wichtiger Aspekt, dass vor allem die erfahrenen Spieler mit Stresssituationen klarkommen.“ Zudem werde der Fortuna die hohe Passqualität zugutekommen, was gerade in Auswärtsspielen so entscheidend sei.
Auch Friedhelm Funkel haderte noch lange nach Abpfiff mit den Ereignissen in der Arena. „Selten habe ich ein Spiel erlebt, in dem meine Mannschaft so bitterböse bestraft worden ist. Sie hat über 90 Minuten eine gute Leistung erbracht und alles abgerufen, was man in so einer Partie abrufen muss“, sagte der Trainer und fand es umso bitterer, in den letzten 15 Minuten noch drei Tore kassiert zu haben.
Von der Qualität her ließ das Spiel trotzdem zu Wünschen übrig. Der Aufwärtstrend im spielerischen Bereich aus den Spielen zuvor gegen Berlin (2:2) und in Dresden (1:1) ist damit wieder beendet. „Woraus ich Mut schöpfe, ist aber die Tatsache, dass die Mannschaft alles gezeigt hat an Leidenschaft“, sagte Funkel, der auch den Schiedsrichter kritisierte. Der habe aus seiner Sicht mit seiner hektischen Spielleitung und seinen Fehlern einen Teil zur Niederlage beigetragen. „Auch die erste Gelbe Karte gegen Adam Bodzek war nicht angemessen“, sagte Funkel, da hätte es vorher von St. Pauli ganz andere Fouls gegeben, die der Schiedsrichter nicht geahndet habe. Aber eines ist für Fortunas Cheftrainer ganz sicher: „Die Mannschaft wird wieder aufstehen und eine Trotzreaktion zeigen.“
Doch das geht nicht mit derselben Aufstellung wie gegen St. Pauli. Drei Defensivspieler (Akpoguma verletzt, Bodzek und Hoffmann gesperrt) werden fehlen. „Das Spiel hat richtig Kraft gekostet und auch ein paar Spieler“, sagte Kapitän Oliver Fink. „Wir müssen jetzt schauen, wie wir die Ausfälle kompensieren.“
Für Erich Rutemöller gibt es eine klare Richtung: „Wir müssen jetzt alle zusammenstehen, und uns gemeinsam mit Spielern, Verein, Umfeld und Fans aus dieser kritischen Situation herauskämpfen. Aber ich will gar nicht so viel erzählen, wir müssen jetzt Ruhe bewahren und klug handeln.“