Bundesliga Nach dem Fortuna-Spiel: Schiedsrichter Brych steht in der Kritik

Düsseldorf · Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel hätte Werders Eggestein mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Er kann die Entscheidung von Schiedsrichter Felix Brych nicht verstehen.

Der Bremer Niklas Moisander bekommt von Schiedsrichter Felix Brych die Rote Karte gezeigt.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Ob es ernst vorgetragene Ironie oder ehrlich gemeint war, ließ sich Andre Hoffmann nach dem Spiel nicht entlocken. „Mit der Schiedsrichterleistung bin ich absolut einverstanden“, sagte Fortunas Innenverteidiger. „Herr Brych hat uns die Entscheidungen sehr gut erklärt. Er trägt nicht die Schuld daran, dass wir gegen Bremen verloren haben.“ Warum aber Maximilian Eggestein kein Gelb-Rot beim Stand von 0:0 erhalten hat, störte hingegen Friedhelm Funkel sehr. „Es war ein taktisches Foul in einer brisanten Situation, als ein Zuspiel auf Matthias Zimmermann höchste Torgefahr hätte bringen können“, sagt Fortunas Trainer. „Das hätte auf jeden Fall die zweite Gelbe sein müssen.“

Insgesamt fiel der Münchner Unparteiische, der einst zu den besten deutschen Schiedsrichtern zählte durch Theatralik auf, die er nicht nötig hat. Er unterhielt sich zu oft mit den Spielern, versuchte in den 90 Minuten offensichtlich jedem Akteur auf dem Rasen die neuen Richtlinien näher zu bringen. Mit deutlichen Handbewegungen machte er vor allem den Spielern der Fortuna bei strittigen Szenen dann aber auch klar, dass sie sich nicht weiter dem Schiedsrichter nähern dürfen. „Das war vielleicht ganz gut. In dem Moment haben sich die Spieler daran erinnert, dass die Schiedsrichter härter durchgreifen sollen, wenn sie von Spielern wegen irgendwelcher Proteste zu sehr bedrängt werden“, erklärte Funkel.

In der hektischen Schlussphase behält der Referee die Übersicht

Allerdings muss man Felix Brych loben für die Übersicht in der Schlussphase. Er erkannte, dass der Sturz und die Verletzung von Kevin Vogt aus einem unglücklichen Zusammenprall des Neu-Bremers mit dem eigenen Torhüter entstanden war. Düsseldorfs Mannschaftsarzt Ulf Blecker kümmerte sich sofort um den verletzten Vogt, der umgehend mit einer Halskrause ins Krankenhaus gebracht wurde. Dann sah Niklas Moisander noch Gelb-Rot wegen Meckerns und Adam Bodzek nach einem harten Tritt gegen den Keeper (nur) Gelb.