Sehnsucht nach dem Aufstieg

Stephan Sieger setzt sich mit der Situation bei der Fortuna realistisch auseinander und fordert mehr Geduld.

Düsseldorf. Schon angesichts der enttäuschenden Leistung vom vergangen Samstag ist das Drittliga-Spiel der Fortuna bei Kickers Offenbach am Karsamstag (14 Uhr) etwas Besonderes. Doch für Stephan Sieger gibt es noch das Sahnehäubchen. Die vier Jahre seiner Fußball-Karriere vor dem Wechsel vergangenes Jahr nach Düsseldorf verbrachte er auf dem Bieberer Berg, absolvierte in Regionalliga Süd und 2. Bundesliga 123Spiele und schoss 13 Tore. Im WZ-Interview spricht er über den Frust nach dem 1:1 gegen Stuttgart II und seine erste Rückkehr in die alte Heimat.

Stephan Sieger: Zumindest haben wir uns mannschaftsintern ausgesprochen. Wir sind uns einig, dass es ein absolut unnötiger Punktverlust war. Aber wir wollen uns auch nicht ewig daran aufhängen, sondern auf Offenbach schauen. Die Mannschaften hinter uns schweben alle in Aufstiegs-Euphorie, nur bei uns herrscht eine Weltuntergangsstimmung. Dabei sind wir doch Dritter und haben es selbst in der Hand.

Sieger: Klar haben die das Recht, sauer zu sein - nach drei Heimspielen ohne Sieg. Wobei man das Werfen von Feuerzeugen nicht tolerieren darf. Aber wenn wir am Ende aufsteigen, liegen sich alle in den Armen.

Sieger: Ich bin jetzt fast ein Jahr hier und habe durchaus gespürt, dass der Aufstieg seit vielen Jahren herbeigesehnt wird. Es wird viel von früher erzählt, viel geträumt. Vielleicht hat sich auch Frust angestaut und entlädt sich so. Aber man kann es nicht erzwingen, vielleicht sollten alle etwas geduldiger werden anstatt uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Wir wollen es schließlich auch.

Sieger: Miserabel halte ich für übertrieben. Manchmal zählen nur Ergebnisse, das wäre am vergangenen Wochenende auch so gewesen. Leider ist das Gegentor noch gefallen, was so nicht passieren darf. Vielleicht hat uns zum Ende der englischen Woche samt Spiel in München die Kraft verlassen. Da hätten wir cleverer sein, das Ergebnis verwalten müssen.

Sieger: Natürlich freue ich mich darauf. Meine Frau kommt aus Offenbach, meine eigene Heimat ist auch nicht weit weg. Da werden viele Freunde dabei sein, und ich hoffe, dass es für uns da gut ausgeht.

Sieger: Sehr heiß. Das wird eine sehr schwere Aufgabe, da sie sehr heimstark sind. Das Publikum bringt viel Leidenschaft und Emotion mit, unterstützt die Mannschaft 90 Minuten lang bedingungslos. Wenn wir da nicht sofort dagegenhalten und selbst Akzente setzen, gehen wir unter.