Saisonbeginn Wo Fortuna Düsseldorf vor dem ersten Pflichtspiel steht

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf geht gut gerüstet in die neue Saison, ein paar Baustellen gibt es jedoch. Das hat auch mit einer fehlenden Neuverpflichtung zu tun.

Lewis Baker ist auf dem besten Weg, zu einer Führungsfigur im Düsseldorfer Kader heranzuwachsen.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Am Samstag geht es endlich los. Die sich hinziehende Zeit der Vorbereitung ist für Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf endlich vorbei. „Wir gehen das Pokalspiel in Villingen genauso ernst an wie jedes Bundesliga-Spiel auch“, versichert Friedhelm Funkel. Fortunas Cheftrainer sagt, dass es auch gegen einen Oberligisten nur mit 100 Prozent Leistung geht. Ist die Mannschaft der Fortuna denn in der Lage das Geforderte auf den Rasen zu bringen?

Körperlich ist die Mannschaft fit. Das hat sie mit ihrem „Kampfspiel“ gegen den spanischen Erstligisten SD Eibar eindrucksvoll bewiesen, als alle elf Spieler über 90 Minuten spielten und auch nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich des Gegners zum 2:2 noch einmal zulegen konnten. Die Physis ist erneut das Grundkapital für eine lange Saison, in der es diesmal bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gehen könnte.

Spielerisch hat die Mannschaft auch einiges zu bieten. Ob die Qualität im Kader nun ab- oder sogar zugenommen hat, wie einige Fortunas-Profis es behaupten, muss abgewartet werden. Die Außenstürmer Bernard Tekpetey, Erik Thommy und mit Abstrichen auch Nana Ampomah wirken jedenfalls nicht viel schlechter als ihre erfolgreichen Vorgänger Dodi Lukebakio und Benito Raman. Allerdings muss die neuen Mannschaft auch noch die Abschluss-Qualitäten der Abgänge kompensieren.

Defensiv ist die Mannschaft noch nicht am Limit. Das liegt nicht allein am fehlenden vierten Innenverteidiger, dessen Kommen Sportvorstand Lutz Pfannenstiel für diese Woche angekündigt hat. Die Abwehr verteidigt noch zu sorglos, so dass in fast allen Spielen von unnötigen Gegentoren zu berichten war. Da wünscht sich der Trainer deutlich mehr Konzentration und Kompromisslosigkeit.

Die Persönlichkeiten von Steffen und Baker tun dem Team gut

Die Mannschaft hat an Persönlichkeiten gewonnen. Zack Steffen wird am Samstag in Villingen im Tor stehen. Er hat Ausstrahlung, ist reaktionsschnell und mutig. Seine Anweisungen kommen lautstark und in deutsch. Seine groß angekündigten fußballerischen Qualitäten konnte er noch nicht unter Beweis stellen. Als Rechtsfüßler hatte er besonders dann Probleme, wenn er Mitspieler auf der linken Spielfeld-Hälfte erreichen will.

Eher ein Versprechen auf die Zukunft denn ein Hoffnungsträger ist Lewis Baker, der bereits gegen SD Eibar das Vorurteil ihm gegenüber widerlegte, dass er ein Schönspieler sei. Er kann einer der Köpfe der Mannschaft werden, weil er weiß, wann er welche Qualitäten einsetzen muss. Dafür, dass er erst so kurz bei der Fortuna ist, hat er schon einiges davon gezeigt, warum Lutz Pfannenstiel ihn unbedingt haben wollte.

Konterspiel beherrscht die Fortuna auch in neuer Besetzung

Raman und Lukebakio standen für Torgefahr. Rouwen Hennings und der noch leicht angeschlagene Kenan Karaman haben von der Vorarbeit und den Räumen, die die beiden Stürmer geschaffen haben, immer wieder profitiert. Das System wird laut Friedhelm Funkel nicht geändert, allenfalls angepasst. Auch in der Vorbereitung war die Taktik klar. Und immer dann, wenn die Mannschaft blitzschnell umgeschaltet hat, sahen die Angriffe gut aus. Bei einem gebundenen Spiel nach vorne gegen eine stehende Abwehr besteht noch deutlicher Verbesserungs- und Abstimmungsbedarf mit den neuen Außenspielern.

Fakt ist jedenfalls, dass die Fortuna physisch und psychisch gut vorbereitet ist und mit einem möglichst souverän erreichten Pokalsieg im Schwarzwald mit einem guten Gefühl in die Bundesliga-Saison gehen kann.