Emotionale Rückkehr Tränen, Jubel und Funkels Rekordserie bei Fortuna Düsseldorf

Düsseldorf (dpa) - Nach dem großen Jubel in der ganzen Stadt, den Freudentränen und einer langen Partynacht richtete Friedhelm Funkel den Blick gleich wieder nach vorn. Aufstieg war gestern, nun gilt es ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen.

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„Ich bin optimistisch, dass wir auch in der nächsten Saison, eine Mannschaft zusammenstellen, die in der Bundesliga mithalten kann“, sagte der Trainer von Aufsteiger Fortuna Düsseldorf dem TV-Sender „Sky“. Einen kleinen Gruß schickte der Coach dann auch dem in die 2. Liga abgestiegenen rheinischen Rivalen 1.FC Köln. „Ich wünsche dem FC den Aufstieg, damit wir in zwei Jahren in der Bundesliga wieder ein Derby haben.“

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel nach seiner Bierdusche.

Foto: Christof Wolff

In dem Düsseldorfer Event-Restaurant „Seifenfabrik“ hat die Mannschaft bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Der Trainer hatte ohnehin erstmal bis Dienstag freigegeben, erwartet aber im letzten Heimspiel gegen Kiel am Sonntag eine seriöse Leistung. „Für Kiel geht's um Platz drei. Das Spiele nehmen wir sehr ernst und wollen nichts anbrennen lassen“.

Fortuna-Aufstiegsfeier in der Kabine
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Die Bundesliga-Rückkehr nach fünf Jahren steht für den Traditionsclubs natürlich unter dem Motto Klassenverbleib. Der Etat für die Lizenzspielermannschaft verdreifacht sich auf etwa 30 Millionen Euro. Mit der frühzeitig geschaffenen Planungssicherheit kann Vereinschef Robert Schäfer mit seinem Team nun die personellen Weichen stellen. Dabei geht es vor allem um Bestandssicherung. Wichtige Spieler wie die beiden Japaner Genki Haraguchi und Takashi Usami sowie Florian Neuhaus sind nur ausgeliehen und kaum zu halten.

Nach dem in letzter Minute gesicherten 2:1-Erfolg bei Dynamo Dresden hatte es am Samstag emotionale Szenen gegeben. Clubchef Schäfer brach vor Journalisten in Tränen aus, Funkel sang und feierte mit den Fans und wurde von seinen Spielern in der Pressekonferenz mit Bier überschüttet. Der 64 Jahre alte Coach hat mit seinem sechsten Aufstieg mit fünf verschiedenen Mannschaften einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. Da gab es auch für den gebürtigen Neusser kein Halten mehr.

Fortuna steigt nach Sieg gegen Dresden auf
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„Das habe ich zuvor noch nie gemacht. Aber es sind 3000 Menschen aus Düsseldorf mit nach Dresden gekommen, und die haben es einfach verdient, dass ich zu ihnen komme und mit ihnen singe“, sagte der Coach, der nach acht Jahren wieder in die Bundesliga zurückkehrt. In Düsseldorf hat der Kult-Trainer noch einen Vertrag für die kommende Saison, Amtsmüdigkeit kennt der Coach nicht. „Ich kann mir vorstellen, noch lange Zeit für die Fortuna zu arbeiten“, sagte er unlängst.

Mit seiner unaufgeregten Art, seiner großen Erfahrung und seinem Realismus ist Funkel der richtige Mann zur rechten Zeit in Düsseldorf. Sein Erfolgsrezept: „Ich habe mir keine Traumschlösser gebaut. Ich bin insgesamt sehr authentisch geblieben. Außerdem hält mich die Arbeit mit jungen Spielern auch jung“, meinte Fortunas Coach. Mit mittlerweile 1240 Spielen als Trainer und Spieler in der Bundesliga und 2. Liga hält Funkel einen weiteren Rekord. „F95 funkelt in die 1. Liga“ stand auf einem großen Spruchband der Fortuna-Anhänger.

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand natürlich auch Torjäger Rouwen Hennings, der mit lauten Sprechchören schon von hunderten Fans am Flughafen empfangen wurde. Mit seinem 13. Saisontor sicherte er seinem Team in letzter Minute den Sieg. „Tore sind immer geil. Aber so ein entscheidendes mit so einer Auswirkung übertrifft natürlich noch mal alles“, sagte Fortunas Matchwinner. Clubchef Schäfer zeigte große Gefühle. „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft. Das haben wir uns als Team verdient“.

In der Düsseldorfer Altstadt feierten die Anhänger bereits seit Samstagnachmittag auf den Straßen mit Hupkonzerten, in den Kneipen floss das Altbier in Strömen und natürlich durfte auch Düsseldorfs Kultband die „Toten Hosen“ nicht fehlen. Der Spruch auf den Sieger-T-Shirts stammt aus einem alten Hosen-Hit: „Und alles nur, weil ich dich liebe“.