Fortuna Düsseldorf Trainingsstart, der Hoffnung macht
Im Rahmen der ersten Einheit mit dem Ball wurde Zugang Karim Haggui vorgestellt.
Düsseldorf. Gleich mit mehreren Überraschungen wartete das erste Balltraining von Fortuna Düsseldorf für die gut 1500 großen und kleinen Fans auf, die am Sonntag in die kleine Kampfbahn an der Arena gekommen waren. Die größte Überraschung war wohl an diesem längsten Sommertag, dass es nicht regnete und sich die Spieler und Fans ganz auf die Übungen konzentrieren konnten.
Das zweite Bonbon war die Anwesenheit eines Spielers mit der Erfahrung von 172 Bundesliga-Spielen und 43 Auftritten im Europapokal. In Karim Haggui, der vom VfB Stuttgart zur Fortuna kommt, wurde der gesuchte erfahrene Innenverteidiger verpflichtet. „Fortuna ist eine gute Adresse und nachdem ich zuletzt in Stuttgart nicht mehr gespielt habe, möchte ich mit meinem neuen Verein viel erreichen“, sagte der 31 Jahre alte Profi aus Tunesien. „Ich werde alles tun, damit ich der Mannschaft helfen kann.“
Einen gestanden Spieler, der Souveränität und Sicherheit ausstrahlt, hatte sich Frank Kramer für die Abwehr gewünscht. „Karim ist ein Spieler, der schon einiges mitgemacht hat und so auch über viel Erfahrung verfügt“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Er wirkt mit seiner Art auf seine Mitspieler ein. Er wird der Mannschaft gut tun. Zudem hat er einen sehr guten Charakter.“
Haggui soll helfen, dass es in der Defensive nicht wieder „so viele Einschläge“ geben wird wie in der vergangenen Spielzeit. Obwohl der Tunesier zuletzt oft von der Bank oder der Tribüne zusehen musste, sollte das laut Kramer kein Problem darstellen, weil er immer fit gewesen sei. „Aber er braucht jetzt auch eine Vorbereitung und Spiele, um seine Sicherheit zurückzuerlangen“, erklärte Kramer.
Dass beim abschließenden Trainingsspiel kein einziges Tore fiel, war für die Anhänger auf der Tribüne offenbar kein Problem. Denn sie bemerkten wohl, dass es in der Abwehr jetzt ganz anders zur Sache geht. Auch das Plakat der Ultras war ein positives Zeichen. „Gemeinsam in eine erfolgreiche Saison“, war darauf zu lesen und unterstreicht die Absicht, dass alle wieder an einem Strang ziehen wollen. Dass die Spieler sowohl beim Betreten, als auch beim Verlassen des Rasens mit Applaus begleitet wurden, verleiht der Hoffnung auf eine bessere Zukunft Ausdruck.
Während die Gesichtsmaske von Julian Schauerte wegen eines im letzten Saisonspiel gegen Frankfurt erlittenen Nasenbeinbruchs auch in die Kategorie der Überraschungen fiel, war die Nachricht, dass Neuzugang Fabian Holthaus wegen muskulärer Probleme erst in zwei Wochen ins Training einsteigen kann, die negative Überraschung des Tages.
Für die Fans von Ben Halloran war am Sonntag zudem „Trauer“ angesagt, denn der Australier wird die Fortuna verlassen. „Er verhandelt mit anderen Vereinen“, erklärte Sportdirektor Rachid Azzouzi. „Allerdings sind wir auf den Außenpositionen auch gut aufgestellt.“
Insgesamt waren die Vereinsverantwortlichen mit dem Nachmittag sehr zufrieden, weil alles harmonisch ablief und beispielhaft für die kommenden Jahre sein könnte. „Wir wollten alle mit ins Boot holen, und da gehören die Fans natürlich mit dazu“, sagte Frank Kramer über den aus seiner Sicht „sehr gelungenen Auftakt“. Auch Fortunas Anhänger Sebastian Dettmer (43) sah das so: „Spieler, Verein und Fans müssen wieder zusammenrücken. Und das war ein guter Anfang.“